2007-04-16

Die Nachlese und ihre Nachlese

Viel wurde während ihr geschrieben, viel wurde auch im Anschluss an sie geschrieben: die re:publica. Die Menschen, die wir kennen lernten, die Gespräche, die wir führten, den Witz, den wir ums Dorf jagten, die Getränke, die wir tranken, die Scheiße, die trotz allem passiert, die Gedanken, die erst im Nachinein ihre volle Wirkung entfalten.

Auch für mich waren diese 3 Tage geprägt von der Mischung aus gespannter Erwartung, freudigem Kennenlernen, viel Bier und viel Wissen.

  • Identität heißt heutzutage ein, zwei, viele Profile zu haben. Das erinnert mich ein bisschen an die Poesie-Alben zu frühen Schulzeiten.

  • Datenschutz ist demnächst dann wohl den Schutz der Daten in Form von Backups auf Provider-Rechnern, damit die staatlichen Polizeikräfte nach einem Systemabsturz noch retten können, was zu retten geht.

  • Wissenschaft und Weblogs sind 2 Partner, die insbesondere für die Forschung sehr aufschlussreich werden können. Vorausgesetzt natürlich, der Wissenschaftler hat keine Angst vor dem Ideenklau und scheut das vergleichsweise direkte Feedback nicht.

  • Werbung und Weblogs: kann man, muss man aber nicht. Das Panel "Cash from Chaos. Geld verdienen mit Blogs" war echt missglückt. Keine Ahnung, was die Herren Haeusler, Lobo, Lau und Dahlmann konkret vorhatten. Aber vor allem anderen mit einer Existenzrechtfertigung von und für adical zu starten, war extrem unnötig. Eine sachliche Einführung in die direkten und indirekten Geldverdienmöglichkeiten wäre insbesondere gegenüber den Marketing-Vorträgen
    des Herrn Lobo eine angenehme Informationsquelle gewesen. Dies zu meiner einzig richtigen Kritik. (Alles andere wird unter "Erstes Mal. Das wissen die auch selbst" verbucht.)

  • Bloglesungen können langweilig sein, wenn die Texte fürs Lesen geeignet, fürs Hören aber zu lang und trotz Kuschelveranstaltung zu sentimental sind.

  • Toni Mahoni hat es verdient, mit seiner Musik die Bühnen dieses Landes zu füllen. Auch wenn es vermutlich eher die kleinen Theater- und Kabarettbühnen sein werden.

  • Die Leute von Spreeblick sind mittlerweile wohl zu so etwas wie Popstars Vorbildern avanciert. Anders kann ich mir nicht erklären, warum beim Freestyle einige die anfängliche Scheu des Themenreinrufens für Fragen des persönlichen Werdegangs ausnutzten. Schade, ich hatte mich sehr auf die improvisierten Sätze gefreut. Zum Beispiel zu Badewannen. Möglicherweise ist jemandem ja schonmal eine brennende Kerze ins heiße Wasser gefallen. Interessiert mich schon, was dann passiert. (Und nein, ich werde es ob dieser momentanen Neugier nicht selbst ausprobieren. Ich heiße ja auch Jackass.)

  • Mythen und ihr Logos. Mädchen sind wie immer in der Überzahl und die Jungs werden von allen gelesen.


Das blieb hängen und mein Schlüssel hängt jetzt auch an der öffentlichen Sache. Diese Tage werden mich noch lange begleiten.

3 Kommentare:

malte hat gesagt…

wenn eine kerze in die wanne fällt, dann wird es dunkel

Unknown hat gesagt…

...außer es ist noch das Licht an... *g*

Anonym hat gesagt…

aber wenn nicht, dann...
ist das ein Anwärter auf die kürzeste Geschichte der Welt. Selbst Caesar mit seinem veni, vidi, vici hat mehr Ereignisse verursacht.