2008-09-21

Ein gutes Jahr.

Irgendjemand hier in diesem Internet (keine Ahnung wer) hat vergangenen Dezember davon geschrieben, wie bescheuert das Jahr 2007 sich angestellt hat und dass er (soviel weiß ich noch) alle Hoffnungen in 2008 setzt. Ich konnte diesen Satz damals bedingungslos unterschreiben.

Die alte Tante Zuversicht hat sich das Jahr 2008 geschnappt und es zu einem guten werden lassen.

2008-09-19

Namensfragen.

Es gibt da diesen Namen, bestehend aus Vorname und Familienname, den ein jedes Staatskind in seinem Staatsdokumenten stehen hat, und sei es auf der Geburtsurkunde. Mit Aufkommen von Internet, web2.0 und all den socializing tools gingen viele dahin und wählten sich einen weiteren Namen, unter dem sie nun in der Netzöffentlichkeit präsent sind.

Nun ergab es sich im Laufe der Zeit, dass (aus der Perspektive des Netzpseudonyms?) der Staatsdokumentenname die Bezeichnung "Klarname" erhielt. Wiesoweshalbwarum? Auf diese Frage habe ich nicht wirklich eine Antwort. Ich weiß einzig die Bedeutung, dass es eben der Name auf dem Perso ist. Aber so richtig Sinn macht das mit dem "Klarnamen" nicht für mich. Schließlich steht mein Pseudonym ja auch klar lesbar hier überall rum. Man stelle sich nur mal vor: "**** ****** und ihr leben". Das wäre ja ein heilloses Kuddelmuddel, wenn mehr als 3 Leute im Netz aufeinander treffen. "Hey 4Stern-Leerzeichen-6Stern. Hab grad von 8Stern gehört, dass 4Stern-Unterstrich-3Stern morgen auch dabei ist." Neeneenee.
Aber ich will mal nicht so sein. Eine Erklärung bzw. Motivation für die Kreation "Klarname" kann ich mir durchaus zusammenreimen. Das Wort "Pseudonym" enthält in seiner Bedeutung, dass der zugehörige Mensch seinen Staatsdokumentennamen verdeckt halten möchte. So, wie eben auch die Sternchen all unsere Passwörter bei der Eingabe verdecken. Werden bei der Passworteingabe die Zeichen nicht durch Sternchen (oder Punkt) verdeckt, erscheinen sie in Klarschrift. Da ist der Weg zum "Klarnamen" dann auch nicht mehr so weit. Aber unbefriedigend bleibt er als Bezeichnung dennoch irgendwie...

Nicht viel anders verhält es sich für mein Gefühl mit dem "Realnamen". Das Woher ist schnell geklärt. Es gibt die gängige Unterscheidung zwischen dem virtuellen Leben und dem Realleben. Was dem virtuellen Treiben sein Pseudonym oder Nickname ist, ist dem echten Leben sein Realname.
Mein Problem hier: Wo ist die Grenze zwischen virtuellem und realem Leben? Wenn ich blogge, twittere, skype usw., dann ist das höchst real für mich. Nun will ich keineswegs bestreiten, dass die Leiblichkeit der körperlichen Anwesenheit einen Unterschied im sozialen Miteinander macht. Macht sie nämlich definitiv. Allein die Möglichkeit, Mimik und Gestik in ihren Nuancen in die Kommunikation miteinzubeziehen, hat einen eminenten Einfluss auf die Entwicklung eines Gesprächs. Aber ist die Kommunikation via Bits'n'Bytes darum irrealer? Nein, nur anders. Real bleibt sie nach wie vor. Schließlich ist die Hardware, auf der das alles stattfindet, ja auch physikalisch vorhanden.

Dann hätten wir da noch den Bürgerlichen Namen. Als Alternative für den Namen, den uns unsere Eltern aufgedrückt haben, ist er aber auch eher unbefriedigend. Ich muss hier immer an Kritik aus dem Lager der Linken denken - am Bürgertum und am staatspolitischen Bürgerbegriff und den Auswirkungen auf Erwünschtheit im Lande.

Damit hätten wir dann also 3 Bezeichnungen: Klarname, Realname, Bürgerliche Name. Alle drei sind doof. Alternativen fallen mir jetzt auch nicht aus dem Zuckerhut. Bleibt's also erstmal beim Gemecker.

2008-09-09

The Wombats - Let's Dance To Joy Division

Let's dance to Joy Division
Celebrate the irony
Everything is going wrong
But we're so happy.



DirektTanz

Mehr von den Wombats auf youtube.

ps: Die Wombats spielen am 5.10. im Berliner Postbahnhof. Geht jemand hin oder will hingehen? Ich hätte da Interesse.

pps: Wer sich immer das Gefühl, I'm Not Gonna Teach Your Boyfriend von den Black Kids komme ihm/ihr irgendwie bekannt vor: wegen obigem Liedgut vermutlich.

"Das Gute an schlechten Zeiten: Pferde satteln. Weiterreiten."

Eines Morgens wachst du auf und weißt, du hast es hinter dir. Du spürst noch ein klein bisschen dieser Wehmut. Du ahnst, dass da noch ein Rückfall kommen wird. Ort und Zeit dafür kennst du schon. Die innere Ankündigung macht es leichter. Die innere Ankündigung macht es leichter? Wohl kaum. Die Ankündigung macht es vielleicht schneller wieder vergehen. Du hast deinen Gedanken nachgehangen. Hast deinen Schicksalsmoment akzeptiert. Hast zugelassen, dass die Emotionen so sind, wie sie sind.

Du hast irgendwanneinmal gesagt: "Das Leben ist für mich nur dann vollständig, wenn ich Freude und Trauer in ihren Extremen erlebe. Denn wie kann ich die Freude in ihren Höhen wertschätzen, wenn ich die Trauer in ihren Tiefen nicht kenne? Wenn ich nur eins der beiden aus meinem Leben ausschließe, werde ich mich innerlich einebnen, nivellieren. Das Empfinden wird dann eine Mittelmäßigkeit erlangen, die am unerträglichsten von allem ist."

"Du opferst deine Gefühle, aber du überlebst." Davon wolltest und willst du dich fernhalten.

Du hast dich wieder an die Worte von damals erinnert. Ja, du bist wieder auf einen Menschen getroffen, bei dem du das Gefühl nicht loswurdest, hier passt etwas zusammen. Eine Mischung aus sich Ergänzen und Gemeinsamkeiten, Gegensätze und das gleich-und-gleich, die die Chance haben, ineinanderzugreifen und die Welt zu erobern. Du hattest das schon einmal. Dein Lebensweg aber sollte anders verlaufen. Damals hast du für einen Augenblick deinen Glauben an die Zukunft verloren. Aber es war eine Zeit, in der du viele besondere Menschen kennengelernt hast. Eine Zeit, in der du gelernt hast, Freundschaften aufzubauen und vermeintliche Freundschaften in der Vergangenheit ruhen zu lassen. Du hast andere dabei beobachtet, wie sie die gleichen Erfahrungen machten. Jeder für sich und dabei gemeinsam habt ihr den Optimismus beim Schopfe gepackt, habt euch den Glauben an die Zukunft zurückgeholt.

Jetzt stehst du wieder an diesem Punkt. Du wolltest schon wieder den Glauben an die Zukunft verlieren. Du hast geweint. Du hast dein Schicksal verflucht. Die Möglichkeiten anders zu handeln, vielleicht doch zu kämpfen, waren keine Alternativen für dich. Du bist keine Schlampe, die Menschen wie Spielzeuge behandelt. Und du bist kein armseliges Würstchen, das anfängt zu betteln. Doch etwas in dir drin hat dich davon abgehalten, den Glauben zu verlieren. Deine Erfahrung. Deine Gegenwart. Deine Erinnerungen. Deine Kraft. Die Zeit, die es braucht, bis du wieder sagen kannst: "Ja mach mal, da ist noch genug zum Leben da" ist kürzer geworden. Du bist in der Lage, Dinge zu überblicken. Du streckst langsam deine Fühler wieder aus und hast jetzt eine Erinnerung mehr im Päckchen.

Das ist dann wohl das, was die Leute als "leichter" bezeichnen.

Entstanden zu einem weit in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt.

Die Vorteile ländlicher Regionen.

Das Setting: eine mehrere Kilometer lange Landstraße, eine miss sophie auf ihrem Longboard mit Musik in der Hosentasche und auf den Ohren, weit und breit keine Menschenseele in Sicht- und Hörweite.

Der Spaß: GANZ LAUT MITSINGEN. Und dabei wild mit den Armen in der Luft rumfuchteln.


Und zwar hierzu: Black Kids - I'm Not Gonna Teach Your Boyfriend


DirektEinsZweiDreiVier

Sonnabendabendunterhaltung auch für euch.

Meine Damen und Herren,

alle, die am Sonnabend (in westdeutsch auch als Samstag bekannt) so ab 23 Uhr noch nix vor haben, in Berlin weilen, uns beim Lesen und Auflegen auf der Schönen Party zugucken wollen und nicht sowieso schon anwesend sein werden: Aufgepasst!

Es gibt Karten zu gewinnen, und zwar für eine Person mit Begleitung. Die Frage dreht sich um die in diesem Blog vorhandene, lose Reihe meiner Helden der Musikgeschichte: Wer ist der Erste, der hier genannt wurde? (Und wer dazu noch den Namen des mir liebsten Süßkrams aus den USA nennt, bekommt 'n Bier ausgegeben.)

Antworten bitte in die Kommentare. Das Gewinnspiel ist geschlossen. Neil Hannon lautet die Antwort und das Bier gibt's für Pop Tarts. Beides geht an Alex. Herzlichen Glückwunsch!

2008-09-08

Sonnabendabendunterhaltung

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Blogs sind ja schon lange Mainstream. Da braucht sich der geneigte Blogger also weiter keine Gedanken machen und kann ruhigen Gewissens seine Seele vor den Ü30-Clubbern der berlin-brandenburgischen Region ausschütten. So geschieht's am 13.9. bei der Schönen Party in der Kalkscheune. Herr Grau, Frau Anne und meine Wenigkeit werden die Launen der FeldWaldWiesenBlogs und unsere gegenseitige Wertschätzung mit einem leisen Glanz in den Augen ins Publikum streuen. Herr Lobo wird uns an-, zwischen- und abmoderieren, um im Anschluss die geneigte Publikumsaufmerksamkeit galant an die Herren Niggemeier und Dilk vom BILDBlog weiterzureichen. Herr Walter, seines Zeichens nerdcore-Cheffe vom Dienst, wird uns dann allesamt in die tanzbare Besinnungslosigkeit bringen.

Falls sich jetzt wer fragt - ich zumindest tue das gerade -, warum ich für meinen eigenen Auftritt mit einer solch uncharmanten ironischen Distanzierung werbe: Diese Stadt lässt mir grade keine andere Chance. ("Diese Stadt" ließe sich auch durch diverse andere Nominalphrasen ersetzen.) Aberwiedemauchsei. Unter dieser Ironiekruste freu ick mir wie bolle uff den abent!