2007-06-09

Heiligendamm - die heiße Phase: der Donnerstag II

Unser Donerstag war ja sehr entspannt.

Anders sah es da schon am Westtor aus. In Börgerende-Rethwisch gab es immer wieder Durchsagen, dass die Polizei dort mit Wasserwerfern gegen die Protestler vorginge. Ich fragte mich schon währenddessen, wie es sein kann, dass die Polizei so unterschiedlich an den jeweiligen Orten agiert. Und nach der Lektüre eines Artikels auf indymedia frage ich mich das umso mehr. Soweit ich das bisher nachlesen konnte, waren auch am Donnerstag die ca. 2000 Menschen in Hinter Bollhagen eine bunt durchmischte Gruppe.
Am Osttor und in Börgerende-Rethwisch hat die Polizei vergleichweise gelassen auf die friedlichen Aktionen zivilen Ungehorsams reagiert. Es kam am Mittwoch zwar zunächst zu diversen Katz- und Mausspielen zwischen Protestlern und Polizei, doch am Ende haben sich beide Seiten arrangiert. Und damit Merkels "Wunsch", Protest solle friedlich erfolgen, in alle Richtungen ermöglicht. Von Seiten der Staatsmacht wurde der Protest innerhalb der Demo-Verbotszone 2.5 Tage nicht geräumt. Von Seiten der Protestler wurden alle Aktionen unter dem Primat des zivilen Ungehorsams durchgeführt. Ein kurzer Einblick in die Einnahme des Osttors im blockblog (von der taz).

Laut Pressemitteilung der Polizei Mecklenburg-Vorpommern gab es am Westtor Steine- und Flaschenwerfer, woraufhin dann mit "starken Kräften und zeitweilig mit Einsatz von Wasserwerfern" reagiert wurde. Ich habe keine Ahnung, ob und wenn ja, wieviele Leute da gewaltbereit waren. Aber das Auffahren von 9 Wasserwerfern erscheint mir doch arg übertrieben. Selbst wenn davon nur 1-3 in Gebrauch gewesen sein mögen, ist die Eskalation, die durch die Präsenz der weiteren Wasserwerfer gegeben ist, unnötig. Und widerspricht in meinen Augen auch der eigentlich gewollten Deeskalationsstrategie.

Wer mehr Infos dazu hat, bitte her damit.

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