Die Stadt von außen sehen.
Morgens, wenn die Sonne gerade zwei Fingerbreit über den Häuserdächern steht. Kinder auf dem Weg zur Schule. Die meisten anderen auf dem Weg zu der Stätte, an denen sie ihre Arbeitskraft einsetzen.
Die Sonne verwandelt die noch feuchte Luft in ein silbriges Flirren. Die Abgase der Autos vermischen sich mit dem morgendlichen Tau und verleihen der Stadt ihren Glanz. Kaum einer spricht auf den Straßen. Viele sind eh allein unterwegs. Die restlichen Geräusche vermengen sich zu einem Rauschen, dem Rauschen des Morgens.
In diesem Momenten stehe ich außerhalb. Ich laufe durch die Straßen, sitze in der Bahn, stehe an der Ampel. Alles in meinem Blickfeld ergibt ein Gesamtkunstwerk. Ich sehe die Atmosphäre, die in den Filmen dieser Stadt geschaffen wurde. Habe eine Ahnung, woher das alles kommt.
Unwillkürlich denke ich an den einen Morgen, als ich kurz nach halb sechs in der Wiener Erdbergstraße aus dem Bus steige. Der noch zaghafte Sonnenschein, der nur auf den rechten Moment wartet, das Flirren der Luft, rundherum Industrie- und 60er-Jahre-Verwaltungsbauten, zwei Straßen weiter sichert die Autobahn das Hintergrundrauschen.
Wieder zurück in der Stadt, in der ich lebe, stehe ich außerhalb der Dinge. Sehe die Stadt in dem, was sie mit allen anderen Großstädten dieser Welt verbindet. Ich laufe die letzten Meter bis zu der Stätte, an der ich meine Arbeitskraft einsetze. Nehme ein letztes Mal die Atmosphäre der Stadt in mir auf und kehre zurück in ihr Inneres.
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