2007-12-01

the b to the e to the c to the c to the a

where am i going. where did i come from. where am i here.

Die englische Sprache ist eine Sprache, von der gerne und immer behauptet wird, sie sei eine einfache Sprache. Eine vergleichsweise überschaubare Menge an grammatischen Regeln gehen für einen Deutschmuttersprachler einher mit jeder Menge Vokabeln, die eine phonetische und semantische Ähnlichkeit aufweisen. Nun gibt es einen Schlag Menschen - vorzugsweise aus den USA -, die es immer wieder schaffen, mein Vertrauen in diesen Grundglauben zu erschüttern: die Philosophen.

Die Philosophen der USA sind trotz ihrer Vorreiterrolle bei der semiotisch-pragmatischen Wende in großen Teilen ganz offenbar jahrelang mit Klassischer Logik getriezt worden. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass sie solch komplizierte Texte schreiben können. An der Oberfläche kommen sie auch weiterhin sehr überschaubar daher. Viele Unterabschnitte, immer wieder ein Satz zum nun folgenden Aspekt. Der Leser wird an die Hand genommen, nie allein gelassen, immer umsorgt, gehegt und gepflegt. Der Teufel jedoch steckt wie immer im Detail. Wer, wie ich, nur wenig mit dem engstirnigen Denken der zweiwertigen, extensionalen Logik mit ihrem geradezu lächerlichen Wahrheitsbegriff anfangen kann, fasst sich bei den Argumentationslinien alle paar Zeilen dezent an die sich runzelnde Stirn. Da werden hanebüchene Beispiele konstruiert, nur um sie gleich im Anschluss als Argument für die jeweilige These anzuführen. Da werden Gedankenexperimente gebastelt, anstatt auch nur einmal, ein einziges Mal auf die Ergebnisse anderer Disziplinen zu schauen, um von dort her Inspirationen und Denkanstöße zu bekommen. Da wird standhaft an dem Glauben festgehalten, ein Begriff dürfe ja nicht und um keinen Preis dieser Welt mit den Begriffen des Begriffs erklärt werden. Und wenn dann doch mal eine analytische Untersuchung des in Frage stehenden Begriffs ansteht, wird diese mit einer Dilettanten-Semiotik durchgeführt, dass sich mir regelmäßig die Fußnägel aufrollen.

Fürchterlich! Mit sowas muss ich mich rumschlagen! Ich bin ein Kind der Postmoderne. Ich bin bislang in den Genuss von zwei Staatssystemen und drei Währungen gekommen. Es gibt für mich keine Wahrheiten, die aus sich heraus 'natürlich' wären. Sie erscheinen immer nur im geltenden Paradigma 'natürlich'. Und dann sitze ich da als Grundstudiumsstudent in einem Proseminar, soll das Denken der Philosophie lernen, bin permanent hoheitlich verwirrt und kann meine Zweifel nur seltenst in eine Kritik verpacken, die vom Dozenten akzeptiert würde. Ständig sitze ich da und überlege, welche meiner sprachsystematischen Überzeugungen mich nun wieder vom Verständnis des besprochenen Textes abhalten. Überlege, welches Denksystem da dem Philosoph innewohnt, um fair zu bleiben und erstmal seine Theorie zu verstehen. Doch ich scheitere jedes Mal. Keine 90 Minuten dieser Welt reichen aus für dieses Dilemma.

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