Eliteuni erstürmt.
Zwischen der Mensa und dem Bibliotheksgebäude gibt es eine Straße, oder nennen wir es vielleicht doch besser einen gepflasterten Weg. Dieser Weg führt direkt in den großen Innenhof des Hauptgebäudes. Dieser Weg wird in seiner Mitte durch einen kleineren Pfad gekreuzt.
Ich laufe den Weg entlang. Es ist noch recht früh. Außer mir sehe ich ein paar Menschen in der Mensa sitzen. Sie halten sich an ihrem Kaffee fest. Den Laptop aufgeklappt, besprechen sie die Aufgaben fürs Tutorium. Oder vielleicht doch die Pläne fürs Wochenende. Ich schaue mich um. Ich mache das immer. Gucken, mit welchem Ausdruck im Gesicht andere ihres Weges gehen. Anhand ihrer Kleidung und ihrem Schritttempo bestimme ich ihr Ziel. Sehr Oberflächlich, ich weiß.
Heute ist der Weg leer. Ich erreiche die Kreuzung des kleineren Pfades, da fällt mir ein rot-weiß-blauer Farbtupfer in den Augenwinkel. Der Mann sieht Richtung Westen. Ich kann ihn nur von hinten sehen und erkenne etwas Schwarzes, dass um seine Hüften gebunden ist. Der Mann steht Nase an Nase vor einer grünen Wanne. Er hat die Arme gehoben. Halb hinter ihm steht ein Mann in Grün, mit einem Funkgerät in der Hand. Ich betrachte das Stillleben im Vorübergehen. Nichts tut sich dort.
Schnitt. Etwas Zeit ist vergangen.
Ich bin immer noch an dieser Kreuzung des kleineren Pfades. Das Stillleben ist in Bewegung geraten. Von überallher rufen Menschen mit barschem Tonfall um sich herum. Ich kann nicht erkennen, was hinter der Wanne und den Büschen passiert. Ich weiß, dass dort gerade ein paar Linke das Gebäude stürmen wollen.
Im Stillen überlege ich, welche Richtung ich einschlagen kann, sollte hier irgendetwas eskalieren. Dabei fällt mein Blick in Richtung Innenhof. Dort kommen gerade ein paar junge Menschen aus dem Gebäude gerannt. Sie schreien und heulen wie früher bei Cowboy und Indianer. Ich schmunzele ...
... und wache auf.
2 Kommentare:
Wunschtraum oder Alptraum?
Johannes
Na Wunschtraum natürlich. Was ist das denn für 'ne Frage. ;)
Aber vielleicht sollte ich die Geschichte mal an Herrn Lentzen schicken. Ohne den Part mit dem Aufwachen...
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