Sandkastenförmchen deluxe.
Rund 2650 Sprachen. 142 sprachliche Merkmale. Derzeit 5728 zitierte Texte. Der World Atlas of Language ist online gegangen.
Wer schon immer mal wissen wollte, dass die deutsche Gebärdensprache mehr als 5 unregelmäßige Verneinungen kennt und sich damit in guter Gesellschaft befindet (von den 35 untersuchten Gebärdensprachen haben 21 mehr als 5 unregelmäßige Verneinungen), kann sich das alles auf der Karte (auf Basis und mit allen Features von google maps) visualisieren lassen. Oder im zugehörigen Kapitel nachlesen, dessen Literaturangabe per Mausklick vollständig samt Datum des Abrufs verfügbar ist. Oder gleich die Merkmalsdaten im KML- oder XML-Format abrufen. Oder vielleicht doch lieber eine Diskussion zum Merkmal führen und die Kommentarfunktion nutzen. Oder einen Schritt weiter gehen und mehrere Merkmale kombinieren.
Was das Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie und die Max Planck digital library hier geschaffen haben, ist von unschätzbarem Wert für sprachwissenschaftliche Studien. Schon jetzt lassen sich eine Fülle an sprachlichen Merkmalen im weltweiten Vergleich anzeigen. Neue Studien können leicht eingebunden werden, ohne dass immense Druckkosten die Verbreitung weiteren Wissens einschränken oder gar verhindern. Ich könnte mir auch vorstellen, Sprachen, die aussterben oder bereits ausgestorben sind, optional anzeigen zu lassen und somit Sprachwandel direkt in die Karten einzubinden.
Drauf aufmerksam geworden bin ich über den Bremer Sprachblog. Und ich geh dann mal wieder in den Sandkasten, noch ein wenig spielen.
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