Facharzt für Stofftierheilkunde
Facharzt für Stofftierheilkunde. Ja, genau. Das ist ein zertifizierenswerter Titel, der im Teddybärkrankenhaus Greifswald erlangt werden kann. Das erlangte Zertifikat kann jemand, der eigentlich Humanmediziner ist, dann auch als Referenz bei einer Stipendienbewerbung einreichen. Muss nicht, aber kann.
Ich lag schon bei "Facharzt für Stofftierheilkunde" unterm Tisch. Als ich dann auch noch das "Teddybärkrankenhaus" vorgelesen bekam, war alles vorbei.
Ich könnte mich jetzt auslassen über Nancys aus Leipzig, die aussehen wie Mandys aus Weißwasser, gerne Nick Hornby lesen und das aber vermutlich auch nur, weil sie Hugh Grant süüüüß finden (das hat jetzt übrigens nichts mit den Stofftieren zu tun), über Mädchen, die mit Mitte zwanzig immer noch das Aroma "braver Streberinnen" verströmen, die das wohl auch ihr restliches Leben lang tun werden und denen die Fachärztin für Stofftierheilkunde aber sowas von passgenau liegt... Aber damit hör ich jetzt wieder auf.
Denn das Teddybärkrankenhaus Greifswald ist - manchmal hasse ich mich dafür, alles recherchieren zu müssen - eine gute Angelegenheit. Einmal im Jahr versammeln sich die angehenden Kinderärzte der Uni Greifswald, um den Teddys, Puppen und sonstigen Spielfiguren der Stadt ihre Wehwehchen zu heilen. Dahinter steckt die Idee, dass die "Eltern" dieser Teddys, Puppen und sonstigen Spielfiguren, kleine Kinder nämlich, frühzeitig mit medizinischer Betreuung in Berührung kommen, um Ängste abzubauen, den Umgang mit Medikamenten kennenzulernen usw. Auf der anderen Seite sammeln die Studierenden erste Erfahrungen im Umgang mit den Kindern und besorgten "Eltern", ohne dass ernsthaft jemand zu Schaden käme dabei.
(Die Pressemitteilung des Uniklinikums Greifswald als pdf.)
Tolle Sache also. Das "Facharzt"-Zertifikat aber mehr oder weniger unkommentiert in eine Stipendienbewerbung legen ... naja.
1 Kommentar:
Nancys und Mandys - auch gerne mit Nici-Miniplüschtier am Reißverschluss des Ostpaks.
Kommentar veröffentlichen