Geschichten vom Streik II
Studentendorf Schlachtensee, südwestliches Ende von Berlin. Einige BVG-Buslinien fahren dort entlang. Die nächste S-Bahn ist knappe 20 Minuten zu Fuß entfernt. In der Nacht zum Mittwoch erreicht uns eine aufgeregte E-Mail: Wir sollen uns dringend einen Plan für die Austauschstudentin überlegen, die dort wohnt. Damit sie nur ja nicht hilflos dort festsitzt. Es stellt sich heraus: Gar nicht nötig. Die Austauschstudentin hat sich einfach an die Straße gestellt, den Daumen rausgehalten und ist zur S-Bahn getrampt.
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Das Netzwerk der Berliner Bezirksämter solidarisiert sich mit den Streikenden und verweigert die Arbeit. Heute ging gar nichts. Keine Datenbank, keine Anmeldung.
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Und noch was in eigener Sache: Mein Immunsystem hat sein Versprechen gehalten. Ich bin mir noch uneins mit mir selbst, ob das an den harschen Worten der Qualle (ist ja auch wirklich unangenehm, wenn so eine Nesselkapsel ihr Gift ausströmt) oder am sturen im-Schnee-durch-die-Stadt-Radeln lag. Vielleicht lag's auch einfach nur daran, dass ich endlich Schlaf gefunden habe. Und zwar mehr als 5 Stunden am Stück. Wie auch immer. Der Husten steht in Warteposition, ist ungeduldig, aber weiß, was er zu tun und vor allem zu lassen hat.
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