Am Sonntag wurde ich wieder zum Kind. Also im Grunde passiert mir das eigentlich recht häufig, da ich sehr darauf bedacht bin, meine kindliche Freude zu behalten und dem Abgeklärt-und-mit-allen-Wassern-
gewaschen-Zynismus nicht gänzlich anheim zu fallen.
Aber... Sonntag war nun wirklich ein Tag fürs Kindsein. Meine Mama und ich (!) waren im
Sea Life. Das ist das, wo der Fahrstuhl mitten durchs Aquarium fährt, ach was gleitet. Das nennt sich dann AquaDom. Das Sea Life hingegen ist wie das
Aquarium im Berliner Zoo, nur in privat und mit mehr Event-Charakter. (wobei...der Zoo ist ja auch schon 'ne AG...ach egal.)
Am Eingang begrüßte uns ein junger Herr mit viel zu guter Laune für einen Sonntag, nahm uns unser Geld und gab uns eine Quizkarte. Daraufhin begaben wir uns zu einer Tür, die uns zunächst einmal warten hieß. Besucherströme regeln, gute Idee in Anbetracht der engen Gässchen, die zwischen all den Aquarien hindurchführen. Dann öffnete sich das Tor und wir wurden in einen Zwischenraum geleitet, in dem wir wiederum warteten und dabei einer Stimme lauschten, die uns für die kommenden 1-2 Stunden ein außergewöhnliches Erlebnis versprach. Ich persönlich dachte mir in dem Moment: naja, da bin ich wohl inna Stunde wieder raus. Meine Mama dachte genau dasselbe, wie wir dann später feststellten, als wir nach anderthalb Stunden immer noch nicht alles durch hatten und erstmal pausieren mussten.
Davor gab es viele kleine Räume, herzallerliebst eingerichtet und mit vielen Fischen dazwischen. Rund um die Aquarien waren wahlweise wilde Pflanzen, Hafenkulissen, Schiffsinneres oder ein Mühlrad am Fluss drapiert. Ein "Findet Nemo"-Becken mit den Fischen zum Film gibt´s auch. Nachdenklich wurde ich jedoch bei der Größe einiger Aquarien. Ich kenn mich da ja nicht sonderlich aus, aber ein halber mal drei Meter erschien mir dann doch etwas zu wenig Raum für schätzungsweise 10 Tiere. Dummerweise vergisst mensch solche Gedanken, wenn das nächste Aquarium wie eine Brücke über den Besucher hinwegführt und man den Fischen auf den Bauch schauen kann.
Irgendwann waren wir dann raus und standen vor dem AquaDom. Imposant. Kann man nicht anders sagen. Der Fahrstuhl ist touristisch clever gebaut, mit zwei Ebenen und wie alles hier in rund. Dann geht´s langsam hoch, vorbei an noch ein, zwei Doris, anderen bunten Südseefischchen und einem Schwarm, der stetig seine Runden dreht. (Kriegen Fische eigentlich mit, dass sie sich immer im Kreis bewegen?) Oben angekommen, fährt an dann übrigens mit einem anderen Fahrstuhl gleich wieder runter. Touristisch weniger cleverer gibt es da nämlich nichts anderes außer den Blick nach unten.
Und dann wollten wir eigentlich ins "Gastmahl des Meeres". Hatte meine Mama sich so gedacht, die offenbar schon geraume Zeit nicht mehr in der Gegend unterwegs war. Das "Gastmahl des Meeres" gab es da zu DDR-Zeiten mal. Eventuell auch noch etwas länger. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, weiß nur, dass der "Nordsee" da schon sehr lange seine Zelte aufgeschlagen hat.