2007-02-27

Helden der Musikgeschichte - die Bluetones

"with a little charm and a lot of style"

Mit diesen Worten schlossen sie sich in mein Herz. Um mit den Worten "so don´t put your faith in time, she(?!) heals, but doesn´t change" gleich noch eins drauf zu setzen:



directlycharming


Seit über 10 Jahren sind die Herren jetzt schon am Start und kein bisschen müde. Ich bin auch ehrlich gesagt ein klein bisschen überrascht, dass die Stimme des Herren Sänger Mark Morriss nach all den Jahren immer noch solch zuckersüße Klänge von sich gibt.
Und ich mag es, wenn Bands sich nicht hinter "Meine CD, Mein Video für MTV, Meine offizielle Hompage" verstecken.
Das ist die offizielle Seite.
Das ist die MySpace-Seite (mit Video von youtube, das der Bassist unter ´nem Eigenprofil reingestellt hat).
Das ist der Blog.

Sehr schön auch, wenn sich eine Band dem Merchandise widersetzt, indem im offiziellen Shop einfach alles ausverkauft ist, mit Ausnahme einer kleinen EP :).

the sunny side of life

Manchmal gibt es auch einfach schöne Momente im Leben. Wenn man bspw. an seiner Arbeit sitzt (Kundenemails bearbeiten) und dann 3 Mails hintereinander ein kleines, aber feines "Vielen Dank" enthalten. Da weiß man, wofür man den Rest des Pöbels erträgt - und Pöbel ist hier im neudeutsch-wörtlichen Sinne von pöbelnden Menschen gemeint. Bei der Variante "danke danke dankeschööööön xD" ist auch klar: die Sachsen sind schon ein feines Völkchen.

2007-02-25

Blubberlutsch

Der René hat´s gesagtgeschrieben. Ich denke es grad die ganze Zeit über meine Gedanken. Ich lese es häufig. Quatsch mit Soße. Blubberlutsch. Gedöns. Unwichtigen Krams. Dinge, die einen einfach nur aufregen. Wie soll mensch denn da auch nur ansatzweise seine optimistischen Grundzüge aufrecht erhalten.
Und zack, ist da auch gleich der kognititve Weg zu all den sinnvollen, schönen, anregenden Momenten und Seiten und Gedanken.
Aber nö. Jetzt wird mal rumgekotzt. Es ist scheiße, wenn der Vorschlag nach flächendeckender Kita-Versorgung eine Erwiderung findet, die noch nicht mal in sich widersprüchlich ist, sondern einfach nur dumpf und unsinnig irgendwelche reaktionären Gedanken aneinanderreiht. Es ist scheiße, wenn ein Personennahverkehrsunternehmen seine Planungen nach der Auslastung seiner Fahrzeuge ausrichtet. Was irgendwann wohl dazu führt, dass innerhalb der Berliner S-Bahnrings 10 verschiedene Wege zum Ziel führen, während die alte Dame in Müggelheim zusehen darf, wie sie zu ihrem Arzt kommt. Es ist scheiße, so lange solo zu sein und nicht zu wissen, was dagegen tun. Es ist scheiße, wenn ein Prüfer seinen Prüfling eiskalt im Regen stehen lässt, wenn der nun just in der Prüfung einen Blackout hat. Es ist scheiße, dass die Vermutung durchaus gerechtfertigt ist, dass eben dieser Prüfer sich von einem Kollegen hat beeinflussen lassen (Prüfling hatte einige Semester vorher ne Auseinandersetzung mit dem Kollegen und 1 Tag vor der Tag ist der Prüfling dem Prüfer beim Kaffeetrinken mit dem Kollegen über den Weg gelaufen...). Es ist scheiße, seit 5 Monaten zu wissen, dass man umzieht und kaum einen Cent dafür gespart zu haben. Es ist scheiße, dass die Freizeit-/Kultur-Welt permanent mit seinen Verlockungen daher kommt und einen am Sparen für den Umzug hindert. Es ist scheiße, wenn ein großer Softwarekonzern versucht, auf Biegen und Brechen sein Quasi-Monopol mit noch mehr Macht zu versehen, indem Software vom Konzern lizenziert werden muss, damit sie auf dem Rechner läuft. Es ist scheiße, dass Wohnungssuchende jetzt schon zur Besichtigung Unterlagen mitbringen sollen, die bislang erst zur Bewerbung relevant waren. Es ist scheiße, dass... jetzt dürft ihr.

Ich geh jetzt erstmal´n Bier rauchen. Und überleg mir derweil, wie das gehen kann mit dem nicht-zynisch-werden-dabei.

2007-02-23

Mein Wunschkonzert

Wenn ich 3 Wünsche frei hätte, dann wäre einer davon ein Abend cooler Säue. Selbstredend mit einem weniger blöde klingenden Titel, aber coole Sau bleibt coole Sau.
Bedingung: nicht nur die Musik, sondern das gesamte Auftreten hinterlässt feuchte Höschen und bringt selbst gestandene, heterosexuelle Männer dazu, die Musiker mit Worten des Begehrens zu bedenken.

Opener: Arctic Monkeys.
No2: Mando Diao
Jetzt heißt es endgültig warm anziehen: The Strokes
und als Headliner: Kasabian

Das wär´s. Kein Saunabesuch kann da noch Konkurrenz bieten.

2007-02-21

eine Miss, ein Song

Hach, ein Stöckchen, wie toll. Dass ein Stöckchen mir derart Freude bereitet, darüber denke ich jetzt mal nicht nach ;-).

Das Spiel zum Stöckchen: Soundtrack of my Life.

Die Regeln zum Spiel:
1. Öffne deinen Musicplayer (iTunes, Winamp, Media Player, iPod etc.)
2. Stelle es auf Shuffle/ Random
3. Drücke “Play”
4. Schreibe für jede Antwort den Songtitel auf, der gerade gespielt wird
5. Drücke für jede neue Frage den “next” Button.
6. Lüge nicht und tue nicht so als ob du cool wärst… Tipp’s einfach ein!

Der Spielverlauf:

Vorspann: Kasabian – Processed Beats
(aus dem Album Kasabian)
stampfende Beats, die die Füße in Bewegung setzen und die Hüften sexy im Kreis schwingen lassen. Da kann man gar nix gegen tun.

Aufwachen: Sonic Youth – Pink Steam
(aus dem Album Rather Ripped)
Grins. Mit 6:58 Laufzeit (Gruß ans Radioformat) sehr passend. Fragt mal meine liebe Mitbewohnerin und meine Kaffeemaschine... Reden kann ich morgens auch nicht, da kommen immer nur Klänge raus.

Erster Schultag: Kasabian – Last Trip (In Flight)
(aus dem Album Empire)
Wie wahr, wie wahr.
(Mein Musikabspielgerät weiß offenbar, was ordentliche Konzertvorbereitung ist.)

Verlieben: System Of A Down – Bounce
(aus dem Album Toxicity)
Ja, großer Spaß. "I went out with a girl. She had so many friends. *giggle**giggle*"


(DirektHüpfer)

Das erste Mal: Muse – Apocalypse Please
(aus dem Album Absolution)
"It´s time we saw our miracle. Come on, it´s time for something biblical. […] And this is the end of the world."

Kampflied:¡Forward Russia! – Seven
(aus dem Album Give Me A Wall)
"Down, to the city underneath
The conscious areas of mind,
But I hope you have the time
To realise
That you're alive"
(Selberlesen)

Schluss machen: Cerys Matthews – Streets Of New York
(aus dem Album Never Say Goodbye)
"I´m somewhere I don´t wanna be." Auf den Straßen von New York ´ne Abfuhr erteilen. Klingt irgendwie fies und so zwischen Tür und Angel. Schöne Filmszene.

Abschlussball: Magic Numbers – Most Of The Time
(aus dem Album Those The Brokes)
"I never ment to hurt you. And I try and I try and I try, but I don´t know why" Am Rande der Feierlichkeiten geht die erste Liebe in die Brüche...

Leben: RJD2 – 2 More Dead
(aus dem Album Deadringer)
Bei dem Versuch, gechillt durchs Leben zu gehen, irgendwie ahnen, dass das nix wird mit der eigenen Freiheit und dem dabei niemand anderem weh tun.

Nervenzusammenbruch: Beatsteaks – Ain´t Complaining
(aus dem Album Smack Smash)
"After you laid off your medication…"
7.7. Wuhlheide. Hmm, das wird ein fetter Abend!

Autofahren: Joaquin Phoenix & Reese Witherspoon – It Ain´t Me Babe
(aus dem O.S.T. Walk The Line)
Die Cabrio-Verdeckung aufgefahren, Arm auf die Tür gelegt, die Lippen für ein feistes Pfeifkonzert gespitzt und los geht’s…

Flashback: Lemonheads – December
(aus dem Album Lemonheads)

Wieder zusammenkommen: Tomte – Die Schönheit der Chance
(aus dem Album Hinter all diesen Fenstern)
"Ich bringe mich an Plätze, die die Männer nicht verstehn." Einer der großen Sätze der Musikgeschichte.

Hochzeit: We Are Scientists – This Scene Is Dead
(aus dem Album With Love And Squalor)
Perfekt. So stell ich mir das vor. Alle Gäste zucken mit den Beinen und dazu die Überlegung der Braut: "this scene is dead".

Geburt des ersten Kindes: Elbow – Station Approach
(aus dem Album Leaders Of The Free World)
Irgendwie passt´s.

Endkampf: Albert Hammond, Jr. – In Transit
(aus dem Album Yours To Keep)
Ja. Das darf gerne Realität werden. Mit dieser Engelsstimme im Hintergrund wird das ein leichtes Spiel.

Todesszene: Bibi McBenson – Backstage, Baby
(online und netterweise veröffentlicht auf der Maxi "Jetzt gerade bist du gut" von OS&dHM)
"Backstage, Baby. Ich weiß nicht was dagegen spricht." Bibi, mach mir den Teufel und ich bin sofort bei dir.

Beerdigungslied: Mando Diao – God knows
(aus dem Album Hurricane Bar)
"God knows it ain´t easy to behave in this spotlight."

Abspann: Beautiful South – I´m Stone In Love With You
(aus dem Album Golddiggas, Headnodders & Pholk Songs)
Am Ende einer Zeit ist die Zuversicht das, was bleibt.


Stöckchen in die Hand genommen und weiter geworfen Richtung miss schtoeffie und der Frau Uschi. Gi´me me music!

2007-02-20

Ich höre eine Stimme, und Musik

Hilfe! Meine Lautsprecher sind zum Medium unkontrollierter Sendungen geworden. Ich hörte gerade kontrolliert Musik an meinem PC. Als ich diese dann abstellte, kam trotzdem weiterhin etwas aus den Boxen. Ganz leise nur, aber hörbar. Eine Frau erzählte von irgendeinem CDU-Mann in Sachsen, der sich gerade Probleme eingehandelt hat und wo sich dann zeigen wird, wie sich diese Probleme auf seine nächste Kandidatur auswirken werden. Das Ganze klang nach Radio aus Mitteldeutschland. In meinem echten Radio habe ich das leider nicht gefunden.
Ich hab dann der Reihe nach meinen Player und die Internetverbindung gekappt. Selbst das LAN-Kabel hab ich gezogen. Mittlerweile lief dann Musik und zwischendrin erzählte ein Mann von Dingen, die ich nicht mehr verstand, weil´s zu leise war. Die Virenprüfung steht noch aus. Ich vermute aber, nein ich hoffe inständig, dass meine PC-Lautsprecher zufällig eine Radiofrequenz hier in der Küche auffangen, so wie das bei MP3-Playern und Handys ja auch mit über das Kopfhörerkabel läuft.

Für einen kurzen Moment bekam ich das Gefühl: So muss es sein, wenn man schizophrene Symptome zeigt (oder die Figur eines Romans ist). Auch wenn ich gerne sage, es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als wir kennen und mit naturwissenschaftlichen Methoden erklären können. Es ist sehr, sehr beruhigend, diese Erklärung mit dem Auffangen der Radiofrequenz zu haben. Völlig egal, was da dran ist.

Ich rauch jetzt erstmal eine.

2007-02-15

Corror-Hover

Die Süddeutsche hat ein bisschen mit ihren Lesern gekungelt und eine Mischung aus "Leser schicken was hin" und Leserpoll initiiert. Thema waren die vermeintlich schrecklichsten Album-Cover, woraufhin dann ein Voting stattfand. Zu sehen ist das nun in einer Bilderstrecke.

Mir persönlich ist ja nicht bei jedem Bild klar, warum das jetzt als Geschmacksverirrung gelten soll (vielleicht war dem Sender die Beschränkung auf die Hüllen nicht ganz klar und die Redaktion brauchte noch was)... aber Kunst hat ja immer auch was mit persönlicher Meinung zu tun - hab ich mir sagen lassen. Und der gemeine SZ-Leser muss ja auch nicht immer erkennen, was große Kunst so ist.

Wünsche angenehmes Stöbern.

kurz vor einem Punkt, nach dem es weiter geht

Gelegentlich kommt mensch in seinem Leben an so Punkte, an denen das Ziehen eines Zwischenresumees sich scheinbar von selbst aufzwängt. Derzeit heißt der Punkt in meinem Leben Zwischenprüfung (ZP) und begegnet mir in diesem Jahr - geplanterweise - gleich zwei Mal. Meine beiden Nebenfächer wollen ihr Grundstudium als beendet ansehen und mich in die große, verbleibende Masse der Magister-Hauptstudiumsstudierenden kippen.
Nun könnte ich mich pragmatischerweise darauf konzentrieren, alle Scheine zu bekommen, genügend Stunden beisammen zu haben, einen Prüfer zu finden und das Thema gleich mit. Das alles mache ich auch. Doch würde es hier aufhören, wäre das viel zu einfach. Deshalb hat sich mein Hirn überlegt, es könnte sich doch wieder einmal die Frage stellen, ob ich denn eigentlich genug mitgenommen habe, um auch wirklich für die ZP gewappnet zu sein.
Für mein 1. Nebenfach kann ich mit Fug und Recht behaupten, dem ist so. Es handelt sich hierbei um Linguistik und nachdem meine Chefin letztens die Vermutung anstellte, ich würde mich so langsam zur Fundamental-Linguistin entwickeln, muss ich mir da wohl auch keine Sorgen machen. Die Linguistik zeichnet sich allerdings dadurch aus, dass sie als die naturwissenschaftlichste aller Geisteswissenschaften daher kommt (und das, wo sie sich mit dem Fundament der Geisteswissenschaften, der Sprache, beschäftigt; hm...). Das mit dem Kanonwissen ist demnach nicht weiter problematisch.
Anders sieht das bei Philosophie aus. Meine Studienordnung sieht für mich vor, dass ich am Ende meines Studiums "mit den Grundproblemen der Philosophie ihren historischen und systematischen Aspekten" vertraut sein soll und weiter: "diese Grundprobleme betreffen die logischen, sprachlichen, kognitiven, normativen und ästhetischen Fragen unseres theoretischen und praktischen Weltumgangs" (§2 der SO - pdf). Dann soll ich auch noch "selbständig und kompetent" (ebd.) wissenschaftlich philosophieren können.
Tja, und da fragt man sich schonmal, ob man diesem Ziel eigentlich ein Stück näher gekommen ist.
Und weil ich heute gute Laune habe und selbst angesehene Professoren eine Sammelband-Einleitung mit "Dass..." beginnen, sag ich mal: Ja, ich bin dem eine Stückchen näher gekommen.

(Wenn ich dann morgen wieder in meinem Wissenschaftstheorie-Seminar sitze und die Cracks mit ihren präzisen Argumentationen samt gutem Hintergrundwissen daher kommen, mag das wieder anders aussehen. Aber dann ist auch morgen.)

miss sophie ist

miss sophie ist... entzückt und begrüßt sie alle persönlich
miss sophie ist... aber echt eine ganz Liebe
miss sophie ist... in die Nähe von Aachen zur Familie Emonts gezogen
miss sophie ist... doch erst 24
miss sophie ist... derzeit nämlich nicht läufig
miss sophie ist... eine femme fatale
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miss sophie ist... allein deshalb ein Thema für die Feuilletons
miss sophie ist... vom neueren Standard
miss sophie ist... eine Tochter von Frau Otto Schyll
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miss sophie ist... 1 Angebot ab 9,99

DirektExistenz

(via (via (via (via (via (via (...)))))))

2007-02-12

und schon wieder Kind sein dürfen

poptarts
Vorhin wurde ich von diesem Anblick bei einer lieben Freundin begrüßt. Traumhaft! 11 Achter und 2 Zwölfer-Packungen voll mit süßen, kleinen toaster pastries. Jetzt stehen sie schön in reih und Glied in unserem Küchenregal und warten darauf, von mir genüsslich vernascht zu werden. Andere lass ich jetzt auch mitnaschen. Bisher war ich da immer sehr geizig. Bei 6-8 Euro die Achter-Packung waren poptarts bisher immer das Westpaket unter den KaDeWe-Einkäufen. Eine Packung hielt dann auch so 2-3 Monate...immer nur zu besonderen Momenten rausgeholt. Da muss ich mich jetzt auch erst mal dran gewöhnen, dass ich da öfter ran darf und nicht gleich alle weg sind.
Ich hab übrigens nicht im Lotto gewonnen. Nein, so ähnlich. Besagte liebe Freundin hat bei Ihren Tanzexzessen (auch genannt Tango-Kurs) einen Ami-Soldaten kennengelernt, der sie kürzlich mit auf eine Base nahm und dort mit ihr shoppen war. Sie hat sich selbst auch gleich diverse Wagenladungen von dem Zeug besorgt. Die Verkäuferin in dem Supermarkt hat dann auch nicht schlecht gestaunt, als der untere Teil des Einkaufswagens, auf dem üblicherweise Getränkekisten abgestellt werden, voll mit poptarts war.

[*krümel* 4 pastries später *mampf* Ich glaub, ich sollte mich da besser gar nicht so sehr dran gewöhnen, dass ich die jetzt häufiger essen kann. Ganz schön magenfüllend, diese kleinen Zuckerherzchen.]

Hier bin ich Kind, hier darf ich´s sein.

seestern
Am Sonntag wurde ich wieder zum Kind. Also im Grunde passiert mir das eigentlich recht häufig, da ich sehr darauf bedacht bin, meine kindliche Freude zu behalten und dem Abgeklärt-und-mit-allen-Wassern-
gewaschen-Zynismus nicht gänzlich anheim zu fallen.
Aber... Sonntag war nun wirklich ein Tag fürs Kindsein. Meine Mama und ich (!) waren im Sea Life. Das ist das, wo der Fahrstuhl mitten durchs Aquarium fährt, ach was gleitet. Das nennt sich dann AquaDom. Das Sea Life hingegen ist wie das Aquarium im Berliner Zoo, nur in privat und mit mehr Event-Charakter. (wobei...der Zoo ist ja auch schon 'ne AG...ach egal.)
Am Eingang begrüßte uns ein junger Herr mit viel zu guter Laune für einen Sonntag, nahm uns unser Geld und gab uns eine Quizkarte. Daraufhin begaben wir uns zu einer Tür, die uns zunächst einmal warten hieß. Besucherströme regeln, gute Idee in Anbetracht der engen Gässchen, die zwischen all den Aquarien hindurchführen. Dann öffnete sich das Tor und wir wurden in einen Zwischenraum geleitet, in dem wir wiederum warteten und dabei einer Stimme lauschten, die uns für die kommenden 1-2 Stunden ein außergewöhnliches Erlebnis versprach. Ich persönlich dachte mir in dem Moment: naja, da bin ich wohl inna Stunde wieder raus. Meine Mama dachte genau dasselbe, wie wir dann später feststellten, als wir nach anderthalb Stunden immer noch nicht alles durch hatten und erstmal pausieren mussten.
Davor gab es viele kleine Räume, herzallerliebst eingerichtet und mit vielen Fischen dazwischen. Rund um die Aquarien waren wahlweise wilde Pflanzen, Hafenkulissen, Schiffsinneres oder ein Mühlrad am Fluss drapiert. Ein "Findet Nemo"-Becken mit den Fischen zum Film gibt´s auch. Nachdenklich wurde ich jedoch bei der Größe einiger Aquarien. Ich kenn mich da ja nicht sonderlich aus, aber ein halber mal drei Meter erschien mir dann doch etwas zu wenig Raum für schätzungsweise 10 Tiere. Dummerweise vergisst mensch solche Gedanken, wenn das nächste Aquarium wie eine Brücke über den Besucher hinwegführt und man den Fischen auf den Bauch schauen kann.
Irgendwann waren wir dann raus und standen vor dem AquaDom. Imposant. Kann man nicht anders sagen. Der Fahrstuhl ist touristisch clever gebaut, mit zwei Ebenen und wie alles hier in rund. Dann geht´s langsam hoch, vorbei an noch ein, zwei Doris, anderen bunten Südseefischchen und einem Schwarm, der stetig seine Runden dreht. (Kriegen Fische eigentlich mit, dass sie sich immer im Kreis bewegen?) Oben angekommen, fährt an dann übrigens mit einem anderen Fahrstuhl gleich wieder runter. Touristisch weniger cleverer gibt es da nämlich nichts anderes außer den Blick nach unten.
Und dann wollten wir eigentlich ins "Gastmahl des Meeres". Hatte meine Mama sich so gedacht, die offenbar schon geraume Zeit nicht mehr in der Gegend unterwegs war. Das "Gastmahl des Meeres" gab es da zu DDR-Zeiten mal. Eventuell auch noch etwas länger. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, weiß nur, dass der "Nordsee" da schon sehr lange seine Zelte aufgeschlagen hat.

2007-02-03

Wir sind endgültig in der Postmoderne angekommen

wie ich zu dieser Einschätzung komme? Nun, im Zuge eines Streifzuges durch unser Seuchengebiet namens 'Internet' suchte ich u.a. Material zum Jahr der Geisteswissenschaften. Auf der Seite unserer Bundesregierung bin ich über folgenden Absatz gestolpert:

"Die Sprache - Brücke von der Vergangenheit zur Zukunft
Im Mittelpunkt dieses Wissenschaftsjahres steht die Sprache, denn sie ist das zentrale Element für die Geisteswissenschaften. Sprache ist mehr als ein Instrument, das Informationen weiter gibt. Sprache kann gestalten, Sprache verbindet Menschen und Kulturen. Sprache gibt nicht nur Inhalte weiter, sie ist verbunden mit der Fähigkeit, Inhalte zu erklären. Sprache ist Rede, aber auch Mimik und Gestik, Musik und Tanz, Komposition und Farbe."
[Hervorhebungen von mir]

Auch wenn der letzte Satz klugscheißertechnisch nicht ganz korrekt ist - der terminus technicus müsste Zeichen bzw. Zeichnesystem lauten, war ich doch geradezu sprachlos. Da werden doch nicht etwa all die kleinen Jakobsons, Barthes', Ecos, Austins und Grice' in die höheren Schaltzentralen unserer Kulturlandschaft aufgestiegen sein.

2007-02-02

Helden der Musikgeschichte - Heute: Neil Hannon

Korrekterweise sollte da oben "The Divine Comedy" stehen. Ich kann mich ja immer nicht recht entscheiden, ob ich das nun gut oder nicht so gut finde, wenn Bandnamen immer nur an den Mastermind gekoppelt werden. Wenn hingegen auch der my-space-ich-stelle-mich-vor-Text zuallererst mit dem Namen Neil Hannon beginnt, dann ist das in diesem Fall wohl schon ok so. Egal, die grundsätzliche Entscheidung wird vertagt.

1996 erfreute Martin Petersdorf mein Herz mit der Vorstellung des damals gerade frisch erschienenen Albums "Casanova" sowie der Single "Becoming more like Alfie" von The Divine Comedy. An diesem Tag trat Neil Hannon in mein Leben und trug ein weiteres Mal zur emotionalen Ausbildung einer kleinen Brandenburger Göre bei.



(DirektVerführer)