advanced Prüfungsersatzleistung
Neulich an der TU bei den computerorientierten Mathematikern:
(DirektHasenZärtlichkeit)
Das Leben in einer großen Stadt erfordert manchmal mehr als eine Handvoll guter Freunde und ein gut sortiertes CD-Regal.
Neulich an der TU bei den computerorientierten Mathematikern:
(DirektHasenZärtlichkeit)
eingetragen von miss sophie 0 Kommentare
Matthias vom Hauptstadtblog hat seine Verwunderung über studentische Protestaktionen an der HU zum Ausdruck gebracht.
Bei dem Protest geht es darum, auf negative Konsequenzen der derzeit laufenden Exzellenzinitiative der Bundesregierung hinzuweisen. Die Mitarbeiter an der Antragstellung besteiligten Lehrstühle können die Betreuung der Studierenden derzeit nur eingeschränkt wahrnehmen. Doch das eigentliche Problem ist die Zukunftsaussicht. Es werden Forschungsprojekte für einzelne Fächer entwickelt. Hierfür werden extra Gelder von der Bundesregierung vergeben. Nach ABlauf des Projektzeitraums sollen, bei entsprechendem Erfolg des Projektes, diese Forschergruppen natürlich beibehalten werden. Doch von welchem Geld? Von den Mitteln der Universität - die von Jahr zu Jahr weniger werden. Die Gefahr, dass gerade diejenigen Fächer weggekürzt werden, die nur wenig messbare "Leistung" bringen und im öffentlichen Bewusstsein eine geringe bis gar keine Rolle spielen, liegt auf der Hand.
Matthias vom Hauptstadtblog findet die derzeitigen Entwicklungen in der Hochschullandschaft begrüßenswert. In den Kommentaren gibt es auch eine etwas längere Erläuterung von ihm, wie er sich eine weitere Entwicklung vorstellen könnte. Darauf habe ich reagiert und die gesellschaftspolitischen Implikationen der derzeitigen Entwicklungen betrachtet.
Zum Stichwort eines strafferen Studium sagt Matthias: "Wer schnell studiert, kommt eher auf den Arbeitsmarkt und setzt seine Arbeitskraft produktiv für die Gesellschaft ein."
Wer schnell studiert, lernt im Zweifelsfall schnell auswendig. Was dann fehlt, ist das Durchdenken der Inhalte, die gelernt werden. Wer von einer Vorlesung zur nächsten, von einer Klausur zur nächsten sein Studium denkt und organisiert, konzentriert sich vornehmlich auf die Fakten, die abgeprüft werden. Diese Fakten können dann gut eingesetzt werden auf dem Arbeitsmarkt. Was jedoch in den Hintergrund tritt, ist das Nutzen des (geistigen) Raumes, um über den Tellerrand zu schauen, Bezüge zu anderen Lebensbereichen herzustellen. Zum Beispiel Wissen über Personalmanagement: Der BWLer nimmt aus seinem straffen Studium das Wissen über die Eckpunkte der verschiedenen Theorien mit, kennt die Anwendungen aus Beispiel-Unternehmen. Fragen über psycho-soziale Faktoren und deren Relevanz waren zwar schon zu Diplom-Zeiten eher dünn gesät (liegt wohl auch eher am Interesse der BWL), werden aber mit einer Straffung im Bachelor noch weniger Raum bekommen, da die Studierenden auf Grund des Diktums "Ihr müsst schnell fertig werden!" von sich aus diesen Raum ablehnen, um nur ja nicht den schnellen Abschluss zu gefährden. (Ein Phänomen, das sich übrigens auch in den Geisteswissenschaften zeigt.) Die Menschen, die dann ihr Arbeitskraft produktiv einsetzen, werden vor allem ihr Fakten-Wissen einsetzen. Die kritische Auseinandersetzung mit den zu erledigenden Aufgaben im Unternehmen, die folglich im Studium schon kaum gefördert wird, wird dann auch im Arbeitsalltag nicht stattfinden.
Matthisas: "Universität bedeutet [...] Wissenschaftlichkeit".
Was heißt aber Wissenschaftlichkeit? Menschen versuchen, die Welt in all ihren Facetten zu verstehen und zu erklären. Dazu stellen sie Thesen auf, beobachten die Welt (in welcher Reihenfolge auch immer) und ziehen anhand bestimmter Begriffe Rückschlüsse auf die Funktionsweise des untersuchten Gebietes. In diesem Verfahren ist das freigeistige Sammeln genauso wichtig wie der Rückgriff auf als gesichert geltendes Wissen. In der Verbindung beider liegt Fortschritt. Wenn im Laufe des Studiums den jungen Menschen in ihren Lehrveranstaltungen nur eine Seite präsentiert wird, wird das Denken und Handeln einseitig geprägt.
An diesem Punkt wie auch zur Frage der kritischen Auseinandersetzung kommt häufig der Einwand, dass Menschen zum Zeitpunkt ihres Studiums ja alt genug seien, sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Das stimmt. Wo aber soll die Methodik der kritischen Hinterfragung herkommen, wenn das gesamte Bildungssystem und dazu parallel laufend die allgemeine, in unserer Gesellschaft vorherrschende Wissens- und Lernkultur auf den Slogan "Fakten, Fakten, Fakten" reduziert wird?
Wenn von allen Seiten her Leistung und prüfbare Ergebnisse gefordert werden, liegt ein strukturelles Problem vor. Wenn immer seltener Sachverhalte in ihren Pros und Contras innerhalb der (öffentlichen) Diskussion beleuchtet werden, wenn kritisches Denken schlimmstenfalls als hinderlich für die Entwicklung unserer Gesellschaft angesehen und abgelehnt wird, dann werden auch unsere Kinder dies nicht in ihr Denken und Handeln übernehmen.
Die Fähigkeit, "selbst zu denken", fällt nicht vom Himmel, ist nicht einfach da. Sie prägt sich durch das Leben inmitten einer Gemeinschaft ein. Und je nachdem, wie eine Gemeinschaft aussieht, werden die jungen Menschen sich in ihr entwickeln.
eingetragen von miss sophie 7 Kommentare
Bei uns daheim im Hausflur:
Mit bestem Dank an den fleißigen Träger, der dieses Kleinod der deutschen Straßenverkehrsordnung in unser Haus getragen hat.
eingetragen von miss sophie 2 Kommentare
Neulich mit einem Kunden:
Kunde: Hallo. Meine Lieferung ist noch nicht da. Was können wir machen?
Online-Shop: Nun, wir müssen die Lieferung als verloren einstufen. Wir werden die Bestellung erneut verschicken. Können Sie uns hierfür eine andere Adresse geben? Nur um sicher zu gehen.
Kunde: Nein, geht leider nicht. Ich hab nur die eine zur Verfügung.
(Nun gut. Sozial isolierte Menschen gibt es, zu hauf. Da will mensch dann nicht taktlos sein und nachfragen, ob nicht eventuell doch, also...)
Online-Shop: Nun denn. Dann nutzen wir die bisherige Adresse. Päckchen geht heute raus.
Kunde (2 Tage später): Vielen Dank. Soll ich für die nächste Bestellung dann vielleicht besser die Adresse eines Freundes nutzen?
...AAARGHH!!!
eingetragen von miss sophie 2 Kommentare
Noch anderthalb Stunden. Dann startet die Wiederauflage des grandiosen Chamions-League-Finales von 2005. Die Akteure sind der FC Liverpool und AC Mailand.
Uuuuhh, was bin ich aufgeregt.
eingetragen von miss sophie 4 Kommentare
Handelnde Personen: die Träumende, deren Partnerin und der beste Freund der Partnerin.
Handlung: Die Partnerin und der beste Freund sind auf Enten-Jagd, mit Enten-Pfeifen und allem Drum und Dran (ja, wie in der Kitekat-Werbung - btw, schön, dass die wieder zu sehen ist). Die Träumende steht nebendran und beobachtet das Schauspiel. Die Partnerin nun erblickt eine Ente, setzt an und schießt. Dummerweise hockt die Ente direkt neben der Träumenden, die Partnerin trifft - den Fuß der Träumenden, quer entlang von einem Knöchel zum anderen, glatter Durchschuss.
Frage: "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten", wenn man träumt, dass die Freundin einem in den Fuß schießt, wenn auch vermuteterweise unbeabsichtigt. Unterdrückte, aber dennoch wahrgenommene Aggressionen seitens der Partnerin? Die Befürchtung, dass diese Aggressionen eigentlich jemand anderem gelten, aber in der Partnerschaft ausgelebt werden? Ganz was anderes?
Traumdeuter und (Laien-)Psychologen vor! Was denkt ihr?
Die Frage ist übrigens durchaus ernst gemeint.
eingetragen von miss sophie 1 Kommentare
Der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2006 (in seiner Vorabfassung) enthält zur Frage, welche Themen für linksextreme Gruppierungen relevant(er) werden, einen interessanten Part:
Linksextremisten werten die Verschärfung der Sicherheitsgesetze nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 als eine neue Qualität “staatlicher Repression”. Sie nehmen auch die Sicherheitsmaßnahmen zur Fußballweltmeisterschaft 2006 und zum bevorstehenden G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm (vgl. Nr. 2) zum Anlass, den aus ihrer Sicht permanenten Ausbau des Überwachungsstaates und die repressive Wirkung der dabei eingesetzten neuen Technologien anzuprangern, wie z. B. RFID-Chips, Gen- oder Biometrische Datenbanken, Kameraüberwachung öffentlicher Plätze.(via)
Aus dem Verfassungsschutzbericht 2006 (Vorabfassung), Seite 191.
eingetragen von miss sophie 2 Kommentare
Da ist man einfach nur auf der Suche nach unspektakulären Synonymen zu "Essen" und dann sowas:
essen
schlemmen, verzehren, ernähren, verspeisen, speisen, vertilgen, dinieren, tafeln, knabbern, verdrücken, verputzen, fressen, futtern, mampfen, fratzen, monstern, nagen, s. stärken, schmausen, schwelgen, prassen, genießen, an die kauleiste heften, fruegeln, dillen, schlabbern, lecken, schmatzen, schreddern, weghauen, chappi machen, spachteln, ins Gesicht stecken, reinpeitschen, reinschrauben, schmacken, in den Wanst schieben, zu sich nehmen, schlingen, schnabulieren, verdrücken, Spackgulieren, nazzen, reinschaufeln, sich etw. reinpressen, snacken, beißen, ab beißen, rein beißen, aufessen, verspachteln, naschen, löffeln, mümmeln, sich zwischen die Zähne schieben, zwischen die kiemen prellen, oral vernichten, einschmeißen, wegputzen,
eingetragen von miss sophie 2 Kommentare
1993 trat er das erste Mal so richtig ins Bewusstsein des europäischen Basketballs. 1993 besiegte Deutschland im Finale mit einem denkbar knappen 71:70 Russland und wurde Basketball-Europameister. Schon vorher hatte er sich mit seinen langen Zotteln (auch Haare genannt) und seinen krachenden Dunkings als Flying Henning Harnisch in die Herzen der Fans gespielt und es zum Basketballer des Jahres gebracht.
Sympathisch nicht nur auf Grund seiner Buchhändlerlehre und seinem Filmwissenschaftsstudium. Er war immer einer, den mensch gerne im Interview hat reden hören. Unter anderem, weil die Antwort auf Fragen à la "Wie fühlen Sie sich jetzt" direkt im Anschluss an ein Spiel in seinem Seitenblick auf den Reporter lag: "Was? Du bist auch einer von denen, die nie Sport im Wettkampf erlebt haben und deswegen jetzt so dumme Fragen stellen müssen?" Und weil die ausgesprochene Antwort auch gerne mal den Reporter dumm hat dastehen lassen.
Was haben wir uns hier in Berlin ein Loch in den Bauch gefreut, als Henning Harnisch, der Große des deutschen Basketballs, 1996 zu Alba wechselte. Und wie groß war der Respekt, als er nach der Saison 1997/98 sein Karriere-Ende verkündete. Grund: Sein Körper begann in dieser Saison die ersten Kämpfe mit den Anforderungen des Profisports, mehrwöchige Pausen kamen häufiger vor. Er wollte nie zu denen gehören, die sich fit spritzen, nur um möglichst lange dabei zu bleiben. Er hörte auf, als sein Körper ihm signalisierte: Es ist soweit.
Danach blieb er in Berlin. Ich habe ihn ein paar Mal an der Uni gesehen. Noch während seiner Zeit bei Alba schrieb er eine Kolumne in der taz. Mittlerweile ist er Team Manager und Vizepräsident bei Alba und kümmert sich um organisatorische Belange bei der Spielerwahl und betreut auch die aktuellen Spieler.
Hennning Harnisch hat immer ein bisschen mehr wahrgenommen als das Spielfeld und die Bank, hat immer ein bisschen weiter geschaut als bis zum nächsten Spieltag. Da passiert es dann, dass auch mal eine Ode an den Berliner Frühling bei rauskommt. Schön, wenn das dann einen Platz auf der Seite des Arbeitgebers findet.
eingetragen von miss sophie 0 Kommentare
Das Erstwichtigste: Danke, Herr Grau!
Das Zweitwichtigste: Es gibt einen Award für Bloggerinnen. Gesucht wird die BLOGine 2007. Die Abstimmung läuft seit heute, also husch husch abgestimmt.
Das Drittwichtigste: Meine Wenigkeit gehört zu den Nominierten. Daher gönn ich mir jetzt auch das Nachfolgende:
eingetragen von miss sophie 4 Kommentare
Eines Morgens wacht er auf und weiß, etwas ist anders.
Er steht auf, geht in die Küche, setzt Kaffee auf.
Er geht zurück ins Schlafzimmer, zieht sich an, geht zum Bäcker.
Er kommt zurück in die Wohnung, deckt den Frühstückstisch, sie ist gerade im Bad.
Sie kommt in die Küche, schmiegt sich an ihn, will einen Kuss von seinen noch weichen Lippen rauben.
Er lässt ihren Wunsch gewähren, spürt ihrer beider Lippen sich berühren, nimmt wie immer ihren Kopf in seine Hände.
Sie spürt das Beben ihrer Lippen, ihr fehlt das Beben seiner Lippen, es ist früh am Morgen.
Er nimmt seine Hände von ihr, schnell wollen sie weg, das Unbehagen mit dem Aufschneiden der Brötchen verdecken.
Sie schaut ihn an, hofft auf die Kraft seiner lächelnden Augen, kann nur seinem Blick auf den Tisch folgen.
Er beißt in den weichen Teig, sieht auf den Teller, spürt seinen Körper sich entfernen.
Er sitzt reglos da, sein Geist und sein Magen geraten in einen Strudel, entfernen sich immer weiter von diesem Tisch.
Er blickt auf ihre Hände, wünscht sich, er würde sich wünschen, sie jetzt zu berühren.
Er kann nicht, steht auf, geht ins Bad.
Eines Morgens geht er aus dem Haus und weiß, etwas ist anders.
eingetragen von miss sophie 3 Kommentare
wenn die Mitbewohnerin wie aus dem Nichts mit einem Glas Milchkaffee für mich auftaucht.
eingetragen von miss sophie 0 Kommentare
Der Grandprix is' nix anderes als 'n Krieg zwischen Wessi-Heten und transsexuellen Ostblock-Bitches.
eingetragen von miss sophie 1 Kommentare
Die Müdigkeit zieht einen Schleier vor deine Augen. Die morgendliche Rush Hour zieht gemächlich an dir vorbei. Die Musik in deinen Ohren verbündet sich mit dem Schleier. Die Melodie lässt dich schwebend den Weg nach Hause finden. Auch der Kaffee hat sich heute mit dem Schleier zusammengetan, ein cremefarbener Gaze-Vorhang zwischen dir und dem Rest der Welt.
Die Gewohnheit trägt dich in die Uni. Der Rest an Wahrnehmung des Hier und Jetzt und Draußen setzt dir deine Sonnenbrille auf, krempelt dir die Hosebeine hoch, lässt die warme Luft um deine Nase wehen. Dieser letzte Rest ist es auch, der dich gut organisiert in die Tiefen des hauseigenen Wissensarchivs führt. Schicht um Schicht wirst du dort freilegen. Eine Spur zieht zehn weitere nach sich.
Kein Wort geredet bis jetzt. Die Stimme in dir plappert munter drauflos. Du freust dich aufs Mittagessen. Auf den ersten menschlichen Kontakt an diesem Tag. Du lässt dein Wochenende Revue passieren. Lächelst bei den Regungen deines Körpers, der die Revue mit leiser Aufgeregtheit begleitet.
Die konkrete Vorstellung einer Unterhaltung aber lässt deine Zunge schwer werden. Deine Stimmbänder gönnen sich den Schlaf, den du nicht kriegst. Wie von selbst kopieren sich derweil die Aufsätze. Wie von selbst wirst du nachher von deinem Wochenende erzählen und Pläne für die nächsten Wochen schmieden.
Etwas anderes in dir hat die Leitung übernommen. Begleitet von der leisen Aufgeregtheit deines Körpers.
eingetragen von miss sophie 2 Kommentare
Die Gewaltdelikte mit rechtsextremem Hintergrund sind laut aktuellem Sicherheitsbericht um 14% gestiegen. Durchsuchungen im großen Stil mit teils vagem Verdachtsmoment wurden darum nicht durchgeführt.
eingetragen von miss sophie 0 Kommentare
Stöckchenweitwurf, die 1.535.929.758.392ste. Heute auf dem Programm: die Sesamstraße. Geworfen hat das Fräulein Julie.
Das Spannende wird nun sein, irgendwie von der Tatsache abzulenken, dass ich in meinem Leben niemals nicht bewusst und regelmäßig dieses Kleinod der Fernsehgeschichte in mir aufsaugte.
Welchen Charakter aus der Sesamstraße fandest du am coolsten?
Den Hund Moppi, weil er immer so bärig daherkam und so spitzbubenlike. Und Schnatterinchen für ihre aufgeregt ausgerufenen Sätze: "Drüben (lufthol) an der alten Eiche hängt ein Telefon. Geduldet euch. Gleich kommt Hilfe." Nak nak. In feinstem Hochdeutsch ausgerufen. Moppel, Schnatterinchen? Pitti Platsch! Als ich von den Sesamstraßenerinnerungen bei euch las, musste ich unwillkürlich an Pitti Platsch denken. Das ist dann wohl mein Kindheitsäquivalent.
Einblick gefällig?
(DirektFalle)
Natürlich hatten auch wir damals Westfernsehen. Aber da habe ich immer nur Remington Steele und Hart, aber herzlich geguckt. Mit meiner Mum zusammen. Als dann der offizielle Zugang zu den Formaten des Westens üblich wurde, habe ich sofort mit den Comicserien am Wochenende und so Sachen wie Berverly Hills 90210 begonnen. Für die Sesamstraße war da irgendwie kein Platz...
Es gibt übrigens Ernie und Bert bei uns an der Uni live und in Farbe. Zwei Dozenten, beide jenseits der 60. Beide immer ein bisschen unbeholfen, wenn es darum geht, Diskussionen mit den Studierenden souverän zu meistern. Beide sich immer gegenseitig ins Wort fallend. Wie´n altes Ehepaar. Und Bernd, das Brot haben wir auch. Aber das ist ja wieder was anderes.
Um aber doch nochmal auf die Frage zurückzukommen. Der Herr Stein erzählte am Sonntag, was es denn mit den Yipp Yipps auf sich hat. Flashmob in der Sesamstraße. Die hätt ich vermutlich auch dolle gern gehabt.
Wen konntest du nicht leiden?
Pitti Platsch fand ich ja nich so dölle. Um den wurde immer ein Hype veranstaltet. Grauenhaft. Und den seine Stimme war einfach immer viel zu hoch gepitcht. Aber ich merke grad, das fing früh an mit dem Interesse für die Dinge und Menschen, die abseits des großen Mainstream stehen.
Kannst Du ein Lied aus der Sesamstraße auswendig? Welches?
Nö. Aber was immer gut funktioniert im Kreise meiner Fanclub-Kollegen ist das "manna manna..."-Lied. Einer stimmt an: "manna manna". Wer anders stimmt ein: "badibadidi". Einer: "manna manna". Wer anders: "badibadidi".
Was hat dir die Sesamstraße beigebracht?
Könnte nicht behaupten, dass Pitti Platsch mir konkret was beigebracht hätte, außer dass drüben an der alten Eiche ein Telefon hängt. Aber ich beginne zu ahnen, dass diese krude Mischung aus Anstand-Höflichkeit-Respekt und Abneigung-gegen-die-totale-Anpassung (was regelmäßig in kognitiven Löchern endet) seinen Ursprung u.a. im DDR-Vorzeige-Format hat.
Und was machen wir morgen? Morgen? Morgen werden wir die Weltherrschaft erobern!
Aber vorher darf der cosmocroc noch in seinen Erinnerungen wühlen.
eingetragen von miss sophie 4 Kommentare
Das Schlimmste daran ist, dass immer im ungünstigsten Moment die Motivation, etwas bestimmtes zu tun, am Größten ist. Jetzt würde ich mich gerne hinsetzen und die ganzen liegen gebliebenen Kundenanfragen bearbeiten. Doch jetzt sollte ich mich hinsetzen und den Text für mein 12-Uhr-Seminar lesen. Bei diesem Seminar sollte ich anwesend sein, wenn ich auch nur ansatzweise ernsthaft dort einen Schein machen will. Nur kann ich mich nur schwer auf den Text konzentrieren, wenn die ganzen vielen Kundenanfragen in meinem Hirn rumwabern. Und wenn ich morgen früh die Kundenmails bearbeite, werde ich wieder größte Lust verspüren, den Text für mein Freitags-Seminar zu lesen, der ja auch noch ansteht. Dies wird mir die Motivation rauben, die Anfragen zu bearbeiten. Und dann dauert das alles im viel zu lange, im Vergleich zu dem, was noch zu tun ist. Zwischendrin ruft irgendwas in mir drin nach Entspannung und lässt mich einen ganzen Abend mit den Gilmore Girls, Dr. House und den jungen Ärzten im Seattle Grace Krankenhaus verbringen. Was mir wieder ein schlechtes Gewissen und innere Unruhe beschert, denn eigentlich hätte ich gestern abend noch eine E-Mail an eine Dozentin schicken müssen. ... Und so wird das schön weiter gehen. Bis Mitte Juli.
Zum Kotzen das.
eingetragen von miss sophie 5 Kommentare
Ein Rücksitz, mit einem Mädchen darauf. Das Auto fährt durch die Straßen von Berlin. Die kleinen Nebenstraßen entlang von Wedding über Prenzlauer Berg nach Pankow. Es ist Samstagnacht 1:23 Uhr. Die Bürgersteige sind hier leer. Nur gelegentlich sieht sie einen alten Mann, der mit seinem Hund spazieren geht, oder ein Pärchen, das müde seinen Weg nach Hause sucht. Das Fenster herunter gelassen, den Kopf auf die Wagentür gelehnt. I didn't mean to bring you down. Summer´s over, seaside town Fast unwillkürlich öffnet sich ihr Mund, leise hebt sich ihre Stimme. she says we shouldn't have come so far, this seaside town. Die vorbeiziehenden Häuser, Bäume und Autos grüßen freundlich. Der Wind kriecht in jede einzelne ihrer Strähnen und lässt ihr Haar unbändig flattern. Tiefe Stille erfasst ihr Innerstes.
eingetragen von miss sophie 0 Kommentare
"Blau, blau, blau blüht der Enzian" (miss sophie's Kopf auf der Suche nach den OCB-papers)
eingetragen von miss sophie 2 Kommentare
Miss Sophie feiert im real life und ich blogge life als Gast.
Der Herr Brodowski holt mich ab im schönen Moabit, wir sparen uns das Turmstrassenfest (anyone ever been there?) und laufen zur S-Bahn. Vor dem zur Veranstaltungsmehrzweckhalle umgebauten Industriedenkmal stehen zwei junge Frauen, deren Outfit mit dem Wort "nuttig" noch zu höflich beschrieben ist. Die eine zur andern: "Ey, der Typ ist aber voll korrekt, wallah!" Ob Allah das alles gut findet?
(22:48)
Sophie wohnt wieder im Friedrichshain. Die Stammleser wissens schon. In einer kleinen Straße, in einer kleinen Wohnung, in einem kleinen Zimmer. Die Wohnung ist voll. Der Zlavo ist auch da. Don Tomaso, mein sizilianischer Freund, versucht sich in diesen Post hineinzutexten. Brodowski diskutiert. Ich habe das Multivitamingetränk gegen ein kühles Jever getauscht und der Typ neben mir erzählt was von Rausblaslöchern.
Er meint Staubsauger.
Ich muss mich mal um die Musikauswahl kümmern (wenn ich schon den Rechner blockiere, der hier für den Klangteppich sorgt). Nur Maximo Park in der Dauerschleife braucht ja keiner.
(22:52)
Literaturwissenschaftlerparty: Reden über Intertextualitätstheorien und narratologische Analyse.
???
Wo steckt eigentlich Frau Paradies?
(23:04)
Wenn man vom Teufel spricht: Just entert Frau Paradies da house.
(23:06)
Menschen fallen über den Computertisch, mein Handy klingelt und Frau Paradies will hier mal übernehmen. Gerade noch im Internetcafè, jetzt auf unserer Showbühne:
Julie zu Gast bei Sophie! Yippieh!
(23:17)
So, jetzt ich! Voll was los hier, und die olle Partypupe Paradise ist völlig überfordert. Muse (die hab ich schon immer gehaßt! Löscht es doch raus!) viel zu laut. Ich bin jetzt schon völlig hacke, weil ich mit einer ehemaligen Nachhilfeschülerin (jetzt 18) noch am Bahnhof eine Flasche Campari-O gelehrt habe, und jetzt gefühlte 5 Personen pro Quadratmeter, Jungejunge, das ist definitiv zuviel.
(Zeit? egal - höhö, Björn grimmt, also: 23:22)
Maximo Park - Why did we have to meet? Ich hab gerade die Musik weggemacht. Böse Blicke galore, also, bitter Galle, mein ich, aber was soll's: I am young and I am lost. Nette Jungs im roten T-Shirt zucken glücklich zu Musik und sind sich meines Schreibens über sie nicht bewußt. Bloggen weckt meine dunkelsten Triebe.
(23:38)
Zlavo erweckt meine alten Existenzen (Zveta und Judah und Judas) wieder zum Leben. Hab ich eigentlich schon mit irgendjemandem hier in echt geredet? Nee, hab mir Billi-Colada geschnappt, im großen Milchglas, pur, und - oh, kleine Unterbrechung: Eagle*Seagull, schöööön! Miss Sophie wippt glücklich mit dem Körper. Äh, ja. Soweit so gut. Ich muß mal.
(23:43)
Björn übernimmt die Klopause:
Das Schloss der Badezimmertür ist kaputt. Im Bad sind Badewanne (Bier!!!) und Klo. Halli Galli Drecksau usw.? Nein, noch alles gesittet. Nur Julie muss in der Schlange warten, bis sie müssen darf.
(23:47)
Ob das mit dem Live-Bloggen so ne gute Idee war? Langsam habens alle Gäste mitbekommen und da die meisten dann fragen: "Blog??? Wasn' das?" erklären jetzt wenige vielen unsere kleine Welt und die Stimmung ist wissbegierig konzentriert.
So wird das nix mit wilder Fete. Aber wir sind ja auch schon alle ganz furchtbar erwachsen.
Gnihihihiii...
(23:51)
Erinnert sich jemand an die Privatradiofreitagabende, bei denen Menschen ihre Party ansagen konnten, um noch Publikum zu ziehen? Mann, war das peinlich. Gibt's das noch?
Irgendwie komm ich mir grad so vor, wie die Privatradio-DJs... Scheiße labern, hin und wieder die Musikauswahl korrigieren und nebenher die Nase pudern den Flüssigkeitshaushalt im Lot halten.
(23:58)
Mein Bier is leer und Julie hat die Blase entleert... Und füllt Don Tomaso, meinen sizilianischen Freund mit Pinha Collada (wie schreibt man das Gesöff?) ab. Selbst isse auf Berliner Pilsner umgestiegen. Äh sie trinkt parallel und will jetzt wieder ran hier. Es läuft "1975" von Hush Puppies. ROCK!!!
Björn gibt ab an Julie.
P.S.: Prepare for the return of the Kalauer-Man in im Juli!
(00:02)
Mai, Juni, Julie!!!! Hahahahaha, our velocity. Und Baby, ich bin schnell heute. Björn ergreift bereits die Flucht und ich übernehme. So musset sein, liebe Leute.
(00:07)
Ich überrenne gerade einen hübschen jungen Mann mit der Live-Blogging-Idee, er ist verlegen und wird rot. Ich kenne seinen Namen nicht, das beruhigt ihn etwas. Wie schon gesagt, Liveblogging weckt meine dunklesten Triebe. *g**
(00:10)
Auf Blogmission (bei S.)- ich habe gerade jemanden bekehrt! Blog rockt!
(00:33)
Björn grummelt. Ich glaube, ich mache mich auf den Heimweg. Zu besoffen. Mal sehn ... Oh, Witze: Tom Jones ist die geilste Sau wo gibt! sagt der Björn. Ohoh eben hat er noch gewitzelt, jetzt sehe ich eine Zornesfalte ... ich bin jetzt ganz schön am Arsch! Und die Musik wird auch schlecht ...
(00:39)
Björn again (wo sind eigentlich A, B und A?).
Julie geht in echt. Schade. Ich sagte zuvor: Tom Jones ist die geilste Rentnersau, wo gibt. Ich bin NICHT zornig!. Herman Stein ist da sexiest man around. Die gebräunte Haut entblößt bis zum dritten Hemdknopf von oben. Das Hemd in schwarz, die dunkelblaue Jeans und die edlen hellbraunen Lederschuhe. Dazu seine dunklen Augen und der akkurat getrimmte Bart...
Es hat geklingelt. Schrie jemand aus dem Flur. Wie erwähnt, die Wohnung ist klein.
Sophie zu Hermann: Herzlich Willkommen in Friedrichshain bei Nacht. ??? Herman, der alte Westberliner!
Bin ich eigentlich alkoholisiert?
Doof, dass ich so ne kleine Blase habe... Bin demnächst wieder hier.
(00:49)
Ups, der Herr Stein kommt ausm Osten. So erfährt mensch was über die Mitmenschen. Zlavo liebt mich und ist mein Fanclub. Sagt er. Seine Beziehung stapelt sich mit anderen Menschen in der Küche. Ob die beiden ne liberale Beziehung führen?
Wieso können Akademiker eingentlich nie ohne Fremdwörter Konversation betreiben? Nebendran geht's um orale und anale Phase. Sie reden über ihre Kindheit...
Ich mag ja Jamiroquai eher nicht so. Zum Glück sitz ich an der Musikbox. Kasabian geht mir besser ins Gehör.
(01:01)
Der Nachbar Brodowski unterhält rein stimmvolumentechnisch die übervolle Wohnung und mir werden langsam Prügel angedroht, weil ich nicht hinterm Rechner vorkomme. Warum habe ich eigentlich zwei immer leerer werdende Bierflaschen vor mir? Wieso ist das mit dem die richtign Buchstaben treffen mitlllerweile sos schwer? Korrieigern nervt ja gewaltig.
(01:09)
"Irgendwo auf der Welt ist es immer acht Uhr", sagt die eine. Die andere: "Und sei's nur auf Hawaii." Hier gibt's hoffentlich noch Bier.
(01:17)
Ja, gibt es.
(01:34)
eingetragen von miss sophie 15 Kommentare
Zuviele Informationen. Vorhin bei Freud im "Unbehagen der Kultur" gelesen, dass Religion doch auch nur aus dem Vaterschutzbedürfnis der Menschen heraus möglich ist. Weil die Ohnmacht vor dem Schicksal unseres Lebens ganz einfach viel zu groß ist. Erstmal herzlich gelacht. Der Freud schreibt wirklich toll. Trockener Humor, wie mensch das von den Österreichern kennt und liebt. Davor Grundlagen über die Codifizierung von Emblemen und Mnemonik-Techniken in der Frühen Neuzeit Korrektur gelesen. Und wieder was gelernt. Da sage noch mal einer, Hilfksraft bei einer Professorin könne nur eine HiWi-Job sein... Tolle Frau, meine Chefin. Dazwischen von der neuen Abnahmwelle erfahren. Gestern Uni geschwänzt und gelernt, dass es einfach keine ordentlichen Jeans mehr gibt. Kennt noch wer die guten alten 5-pocket-Jeans. Standard-Jeans halt. Gibt´s heute nicht mehr. Entweder ist das halbe Regal voll mit engstanliegenden Karottenhosen gefüllt (nein, ich habe keine Streichhölzer am unteren Teil meines Körpers und kann so etwas tragen) oder die Gesäßtaschen sind mit augenkrebserzeugenden Glitzersteinchen besetzt (nein, ich bin keine Ghetto-Pussy und werde nie eine sein) oder die gesamte Hose ist im Batik-Stil gebleicht, so dass bei einer eigentlich dunkelblauen Jeans zwischendrin immer so kleine hellblaue Streifen entlanglaufen (nein, ich bin immer noch keine Ghetto-Pussy) oder es gibt nur hellblaue oder ganz schwarze oder graue Jeans (so was kauf ich mir als Alt-Herren-Hose) oder es gibt sie, die Jeans, die meinen farblichen Wünschen entspricht: in Form eines Kartoffelsacks! oder es gibt sie, die Jeans, die meinen farblichen Wünschen entspricht: aber nur bis zu einer Weite von 29. Aaaarrgghhh! Soweit bin ich noch nicht. Da muss ich noch ein paar Mal für Schwimmen gehen. Die Hose brauche ich aber jetzt! Zum Kotzen das. Aber eigentlich war ich bei Herrn Fodor und seiner Privatsprache hängen geblieben und dass jeder von uns ein kognitives Repräsentationssystem in sich trägt, das keine natürliche Sprache ist. Ich hätte da auch noch Frege und sein Triumvirat Gedanken-Vorstellungen-"Dinge in der Welt" im Angebot. Die Entmystifizierung der Unterdetermination des Herrn Lauden wartet noch auf seine Lektüre. Ebenso des Herrn Hobbes' Ausführungen zu den Menschenrechten. Und dann bin ich auch mal gespannt, was die Recherche zur Novelle im 17. Jahrhundert so ans Licht der Bibliothek befördert. Ach, und dann noch ein bisschen Routine: Hallo, Ihre Ware wurde vor kurzem verschickt und wird dann demnächst bei Ihnen sein. Ja, offenar ist Ihr Päckchen verloren gegangen, wir werden es sofort erneut versenden. Wir haben Geld von Ihnen bekommen, wissen aber nicht, wohin damit. Für welche Bestellung ist es denn gedacht? Nein, wir haben keine T-Shirts, denn wir sind nicht der Hersteller, wir verticken das Zeug nur und der Hersteller kümmert sich nen Dreck um solche Merchandise-Geschichten. Jetzt hoffe ich nur, dass hier bald mal die ersten Party-Gäste aufkreuzen und ich mich standesgemäß zu meiner Einweihung besaufen kann. Und wer bis hierhin druchgehalten hat, kriegt ein Eis.
eingetragen von miss sophie 6 Kommentare
7 Monate warten, bis das Album in Europa erscheint. 5 Wochen warten, seit ein lieber Freund mir ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk ankündigt. 3 davon seit Verschicken des ersten Päckchens. E-Mail an amazon.co.uk, das Päckchen ist nach 2.5 Wochen immer noch nicht da - well, there might have been a pilferer inbetween. Nochmal losgeschickt. Und dann war es endlich soweit.
Ich betrat die Wohnung. "Miss Sophie. Sie haben Post." Liebevoll lächelte mir die Pappe mit der Arctic-Monkeys-Werbung entgegen. Aufreißen und glücklich dieses kleine Stück Plaste in Händen halten. Fast hätte ich vergessen, die CD einzulegen, so unwirklich erschien mir einen Augenblick lang diese Situation, so sehr war ich die Details des Covers vertieft. Wie vor einem Bild starrte ich ehrfürchtig auf die in meinen Händen liegende CD. Dann aber rein in den Player, gaaanz laut aufgedreht und durch die Wohnung getanzt. Und natürlich meinen edlen Schenker mit einem Dankesanruf bedacht.
Wer dies in mir hervorruft? Die wunderbaren Parlotones.
The Parlotones - Beautiful
[Nachtrag an alle, die jetzt hier weiterscrollen wollen: Lauscht ma auf´n Text. Der ist für euch.]
(DirektBewunderung)
Und hiermit haben die Jungs im letzten Altweibersommer mein Herz erobert:
The Parlotones - Overexposed
(DirektBelichtung)
Für ein Studio-Hörbeispiel dieses Liedgutes besuchen Sie bitte die MySpace-Seite.
eingetragen von miss sophie 0 Kommentare
(ring, ring)
A: Bundesinnenministerium. Guten Tag.
B: Ja, guten Tag. Ich stehe hier gerade vor dem Kölner Dom und finde mein Hotel nicht mehr. Können Sie mir sagen, wo ich lang gehen muss?
A: Kein Problem. Winken Sie doch bitte mal.
B: Ja, ich winke jetzt. Sehen Sie mich.
A: Ja, danke. Ich sehe Sie. Drehen Sie sich um 90° nach links und dann brauchen Sie nur noch geradeaus laufen.
B: Vielen Dank.
A: Bitte sehr. Auf Wiederhören.
B: Auf Wiederhören.
Stimme im Off: Nicht zu unterschätzen. Die Vorteile des Überwachungsstaates.
Soeben gehört bei motor.fm.
eingetragen von miss sophie 0 Kommentare
Mit Berlin verbindet mich eine Art Hassliebe. Manchmal geht mir diese Stadt einfach nur auf die Nerven. Ich reibe mich an dieser Stadt. An den Möglichkeiten, die sie bietet. An den Unmengen von Idioten, die eine Großstadt bereit ist, aufzunehmen. Und meine Hassliebe hat einen Namen: Friedrichshain. Als ich vor gut dreieinhalb Jahren hier wegzog, um Treptow kennenzulernen, war ich heilfroh, aus diesem Irrenhaus raus zu sein. Überall nur noch junge, hippe und ich-zentrierte Menschen, die nach dem Motto lebten: "Ich bastel mir die Welt, wie sie mir denn wohl gefällt." Was war ich froh, als ich das erste Mal in Treptow mit dem Bus zur Arbeit fuhr und mitbekam, dass es auch noch andere Menschen in dieser Stadt gibt. Die junge Mutter, die mit ihrer Mutter gemeinsam einkaufen geht. Die Frau Mitte vierzig, die mit einer kleinen Handtasche und der Douglastüte zur Arbeit fährt. Der Mann Mitte dreißig, der in seinem Blaumann neben mir sitzt.
Jetzt bin ich wieder hier. Zur richtigen Zeit hergezogen. Berlin im Frühjahr ist einfach der Hammer. Kaum scheint das erste Mal die Sonne mit einer Kraft, die die Fußwege erwärmt, laufen alle mit einem Lächeln durch die Straßen als gäb´s kein Morgen.
An einem der ersten Sonntagmorgende in meiner neuen WG saß ich mit einem Kumpel (Friedrichshainer Urgestein) in der Küche und erzählte ihm von meiner Hassliebe. Als ich dann aus dem Haus ging, verabschiedete er mich mit den Worten:
"Fall in love with Friedrichshain again!"
Schon geschehen.
eingetragen von miss sophie 1 Kommentare