2008-02-29
2008-02-28
clothes and attitude.
In den vergangenen Monaten bin ich häufiger über Beobachtungen anderer gestolpert, im Kreise der heutigen Jugend gebe es so viele Emos. Anfangs stand ich diesen Beobachtungen wie ein Informationsschwamm gegenüber. Ich sog sie in mir auf, ohne eine rechte eigene Meinung zu haben. Mir war da nix übermäßiges aufgefallen. Mit der Zeit wunderte ich mich. Wo sind sie denn alle, diese Emo-Kids? Flüchten sie vor meinem verifizierenden Auge? Wollen sie unerkannt ihrer Trauer nachgehen, während sie ihr Haar in tiefes Schwarz kleiden? Müssen sie erst noch eine neue Che-Mütze kaufen gehen? Oder ein paar neue Sternchen für ihre Jacken ausschneiden?
Und dann dämmerte es mir. Die Beobachtungen anderer waren eine Übergeneralisierung. Wohl verschuldet durch die Produktpaletten großer Textilverkaufsstellen. Es gibt gar nicht so viel mehr Emo-Kids auf unseren Straßen. Viele andere sehen nur einfach auch danach aus, weil es in den Textilverkaufsstellen nunmal die Dinge gibt, die es gibt. Und weil Jugendkultur immer auch heißt, vom Businesskostüm-Look abzuweichen. Oder würde ein Emo-Kid ernsthaft zu Bloc Party oder den Fratellis abgehen?
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Ein Pinguin auf Reisen
Wie kommt eigentlich der Pinguin des Tierpflegers in das Heim des Hundehalters Schulz?
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Wer hat gleich nochmal in die Welt gesetzt, Blogger seien vorzugsweise adipös? Und wie sieht das eigentlich mit dem Rest der internetweb2.0nutzenden Runde aus?
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2008-02-26
Wie masturbiert eigentlich ein König?
Das Leben von Henry, dem Achten und den Seinigen bietet ja so einiges an Material für die Film- und Fernsehindustrie der heutigen Zeit. Sechs Ehefrauen. Da wird dann einfach so oft geheiratet, bis da mal ein Junge bei raus kommt. Zig Mätressen und uneheliche Kinder. Herrschsucht. Jähzorn. Wer nicht in den Kram passt, wird erhängt, verbrannt, in heißes Wasser gekippt oder geköpft. Um die Annullierung der ersten Ehe durchzukriegen, wird sich fröhlich von der Römischen Kirche getrennt und die Anglikanische gegründet. Der klerikale Lordkanzler führt die eigentlichen politischen Geschäfte des Landes und unterschlägt bei dieser Gelegenheit Unmengen an Geld. Sein bester Freund ist ein Gelehrter mit humanistischen Überzeugungen, der als Lordkanzler dennoch alle lutheranischen Anhänger tötet. Der umstehende Adel intrigiert in bester Weise, um den eigenen Arsch auf möglichst warmes Fell zu betten.
Showtime hat sich des Lebens von Henry, dem Achten angenommen und in The Tudors gepackt. Die Serie besteht ziemlich genau aus Sex, Intrigen, Macht und ein paar Ritterspielchen. Beste Unterhaltung ist garantiert. Viel mehr muss ich da gar nicht sagen. Lediglich die Mode, die ist in der Tat fürchterlich.
Nebenbei ist The Tudors ein schönes Beispiel für das Zusammenspiel aus Internet und TV. Bevor die erste Folge bei Showtime lief, wurde sie auf diversen Kabelsendern und im Netz gezeigt. Das bescherte Showtime eine der höchsten Einschaltquoten bei einem Serienstart. Die zweite Staffel startet am 30. März diesen Jahres. Bereits jetzt kursieren die ersten beiden Folgen in p2p-Netzwerken. Der Gedanke liegt nah, dass das beabsichtigt war.
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2008-02-25
Was sagt es über eine Gemeinschaft aus,
wenn 3 Menschen an einem Tisch sitzen, 2 davon mit einem Laptop, und dennoch eine Unterhaltung im Gange ist?
Ist jetzt auch mehr so eine rhetorische Frage. War ein netter Anblick.
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2008-02-21
ein tag an der uni.
***
das noch leere büro, von dem bald ein romanist auf die stattliche tanne blicken kann, wartet bereits mit einem begrüßungsgeschenk auf seinen neuen bewohner.
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elite muss gut aussehen. da wird erneuert was das zeug hält. und die it-nerds wissen wie das mit dem humor geht.
***
und weil der tag an der uni und die busfahrt nach hause so war wie es war, funktioniert mein heimisches leuchtmittel jetzt auch wieder.
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dinge, die ich vermisste.
in einer warmen küche sitzen. kaffee schlürfen. arbeiten. über nachrichten lachen. wach werden.
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2008-02-20
Lagerkoller.
Heute war's soweit. Ich kam in die Uni... und wollte einfach nur schreiend wieder rausrennen. Ich bin dorthin, weil es dort Internet gibt, über WLAN empfangbar. Das ist bei uns zu Hause ja mehr so ein Glücksspiel. Ich glaube, selbst beim Lotto gibt's mehr Sechser, vom Würfeln will ich gar nicht erst anfangen.
Soviel zum Grund meines dortigen Auftauchens. Der Grund meines dortigen Abtauchens? Schlimme Manuskripte, die mir dankenswerterweise am Ende des Tages wieder abgenommen wurden. Ein Institut im Ausnahmezustand, denn es zieht um. Neurotische, selbstgerechte, egoistische Hochschullehrer, deren weibliche Äquivalente sowie blondierte und auf der Sonnenbank eingeschlafene Sekretärinnen bringen einfach jeden zum Kopfschütteln. Kleines Beispiel gefällig? Es gibt da zwei Sekretärinnen. Derzeit hat jede ein eigenes Büro mit ca. 10-11m2 Größe. Nun sollen Sie gemeinsam in 1 Büro mit ca. 20m2 Größe ziehen. Und was passiert? Sie jammern, sie würden ihre Sachen ja gar nicht unterbekommen. ??? Und gleich nochmal ??? WTF? Ich kenne beide Büros. Die kriegen ihren Scheiß in jedem Fall in ein Büro. Wenn sie denn wollten...
Naja, wie auch immer. Nun sitz ich hier zu Hause rum. Mit dem Kabel am Netz. Aber mit einer wesentlich besseren Stimmung. Gut so, denn morgen geht's weiter.
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2008-02-19
Ein Polit-Essen bei der Arbeit.
Polit-Essen ist ein Gericht mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Es kratzt an Nummernschildern. Kann selbstständig telefonieren. Sich mit Freunden unterhalten. Die Straße hinunter spazieren. Sicher versucht es dabei ständig, seine Macht auszuspielen. Hat im Debattierclub schon früh die anderen tot gefuttert. Wählt seine Beilage nur dem Namen nach - Muschi zum Beispiel klingt sehr vielversprechend. Und der Nachtisch wird immer in Thailand eingenommen. Oder so.
inspired by schtoeffie
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2008-02-17
"Dummheit in der ersten Reihe"
Jens Jessen kommentiert die Modeberatungsshow von "Die Handtasche muss leben!"-Bruce, die ab dann bald (oder doch jetzt schon?) in der ARD laufen wird (läuft?). Trotz Akademiker- und Bürgerlichkeitsarroganz kommt er zu dem großartigen Schluss:
Keine Schul- oder Hochschulpolitik wird gegen die Botschaft ankommen, dass nur Dummheit mit einem Platz in der ersten Reihe belohnt wird.
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!
O nein schon wieder Samstag
ich hasse diese Ausgehpflicht
Erzähl mir nicht, was ich verpasse
Denn es interessiert mich nicht
Madsen - Nachtbaden
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2008-02-16
Kotzen könnt ich. Bis dorthinaus.
Ich hab schon die Küche geputzt. Nicht, um mich vor der Arbeit zu drücken. Sondern um mich abzureagieren.
Ich überarbeite grade ein Mauskript. Es soll ein Informationsband für Studierwillige werden. Zielgruppe sind also vorzugsweise Abiturienten. Abiturienten wissen bereits einiges, auch über das Leben. Was sie aber nicht oder nur bedingt wissen können: interne Debatten und Problematiken an einer Universität. Tendenziöse Ansichten dazu. Zynische Weltsichten, die Meinung als differenzierte Informationsvermittlung verkauft. Nicht mal alle Studierenden können hier Fakt von Meinung auseinanderhalten. Dass beides - Fakt und Meinung/Perspektive - immer Hand in Hand geht, ist klar. Aber es gibt einen Unterschied zwischen sachlichem Bericht und tendenziösem Blabla. Das Ganze überdies geschrieben von jemandem, der bei der Auflistung der zur Medienbranche gehörenden Bereiche das Internet komplett außen vor lässt... Ungefähr alle zwei Seiten breche ich in bedenkliches Kopfschütteln aus. Alle fünf Seiten ballt sich meine Faust. Kleine Furchen ziehen sich durch meine Schreibtischplatte. Meine Unterkiefer hat bereits mehrere Male den Boden gewischt. Und das war erst das erste von sieben Kapiteln...
Ich hätte gerne nen punching ball!
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2008-02-15
Politessen bei der Arbeit
Es ist eine nur bedingt gute Idee, bei 2°C und weniger seinen Schreibtisch mit einem stinkerten Kunstharzlack zu bemalen. Nu is zu spät. Der Schreibtisch ist blau. Ich fühl mich bald auch so. Und der Abend hat grade erst angefangen...
Es war eine wunderbare erste Woche in der neuen Wohnung.
Ich habe gestern zwei Politessen etwas älteren Jahrgangs dabei beobachtet, wie sie am Nummernschild eines Wagens rumfurwerkelten. Rumfurwerkeln. Ein erhaltenswertes Wort, nebenbei erwähnt. Klingt so schön nach schweinischen Dingen. Die eine Politesse hat also an dem Nummernschild rumgekratzt. Vorher haben die beiden Damen auf dem Bürgersteig gestanden und sich beraten. Sie haben dann telefoniert. Ich bin kurz rein um meinen Tabak zu holen. Als ich wieder auf den Balkon kam, war die eine, etwas beleibtere Dame immer noch am Telefonieren. Ein schwieriger Fall, wie es schien. Das Auto stand inmitten einer Halteverbotszone. Auf dem Bürgersteig beobachteten ein Bauzaun und ein Bagger das Geschehen. Ich vermutete, die Damen würden Polizei und einen Abschleppdienst bestellen. Der bereits angebrachte grüne Zettel war nicht genug. Dann war die beleibtere Dame fertig mit Telefonieren. Noch eine Weile standen die beiden da und besprachen sich. Sodann ging die Beleibtere zur Rückseite und inspizierte das Nummernschild. Um die folgenden fünf Minuten mit ihrer Kratztirade zu verbringen. Die andere Dame ging zwischendrin eher pseudohelfend zur Vorderseite, guckte kurz und ging zurück auf den Bürgersteig. Irgendwann hatte die Beleibtere genug gekratzt und gerubbelt. Sie entfernte den ersten grünen Zettel von der rechten Seite der Frontscheibe und brachte einen anderen Zettel unter dem linken Scheibenwischer an. Nach getaner Arbeit verließen die beiden Damen den Ort des Geschehens. Die anderen Autos an der Straße interessierten nicht weiter.
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2008-02-14
Hochschuldozenten: Alle ab in die kaufmännische Ausbildung!
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2008-02-13
Liebe miss sophie,
es ist immer noch Mitte Februar. Ja, es sieht nicht danach aus. Aber es fühlt sich definitiv so an.
Herzlichst,
Ihre Finger
Liebe Finger,
entschuldigung! Ich werde euch gleich ein warmes Bad gönnen. Und mich beim nächsten Mal etwas mehr einmummeln.
Herzlichst,
eure miss sophie
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"The strike is over."
Sie haben fertig. Die Drehbuchautoren beenden ihren gut dreimonatigen Streik und kehren an den Schreibtisch zurück. Das Verhandlungskommitee der beiden Gewerkschaften und der Produzentenverband haben sich auf einen Rahmenvertrag geeinigt, der derzeit noch zur Abstimmung bei den Gewerkschaftsmitgliedern vorliegt. Den wichtigsten Punkt im neuen Rahmenvertrag - Regelungen über die Beteiligung an der Vermarktung in den Neuen Medien - haben die Produzenten akzeptiert. Da der Beendigung des Streiks bereits mit 92.5% zugestimmt wurde, wird dann wohl auch bei der endgültigen Abstimmung nichts mehr schief gehen.
Liebe Serienfreunde, es geht weiter.
Liebe Oscarfreunde, alles wird gut.
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2008-02-12
Stylomat, ey!
Im nachmittäglichen Nieselgrau begab ich mich an des heutigen Tages in die Innenstadt. Es war eine ruhige Stimmung. In der Bahn unterhielten sich zwei Damen. Die eine, frisch ins Pensionsalter gekommen, erzählte davon, dass sie jetzt nicht mehr im Kinderzimmer sitze, um dort Radio zu hören. Es stehe ja auch gar nichts mehr drin jetzt. Das Rattern der Straßenbahn beim Überfahren der Kreuzung - ein Geräusch, das mehr als vieles andere Heimat vermittelt - ist heute nur ein gedämpftes. Als würde Schnee auf den Gleisen liegen und jedes Zuviel an Dezibel in sich aufnehmen.
Selbst der mediale rote Riese war heute in gedämpfter Stimmung. Zwei Reihen Schnurlostelefone ganz für mich allein. Ich wurde fündig. Ich spielte herum. Und noch ein drittes Mal fragte ich die Verkäuferin nach etwas. Und noch ein drittes Mal hat sie mit einem herzlichen Lächeln geholfen. War ja ruhig heute.
Dann verließ ich den roten Riesen mit einem Lächeln in den Mundwinkeln. Meine Gedanken kannten nur zwei Worte: Stylomat, ey!
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2008-02-10
This is awesome!
***
Mal wieder in dem Wissen bestätigt werden, dass gebrandete Router für'n Arsch sind. Die Bestätigung erfolgt in genau dem Moment, in dem der neue Router innerhalb weniger Minuten erfolgreich zum Laufen gebracht wird.
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Überlegen, was ich in den letzten Tagen, Wochen, Monaten richtig gemacht habe. Warten auf die kleinen, bösen Dinge. Beim Rauschen der nachbarlichen Wasserleitung wird's wohl nicht bleiben. Ying und Yang ist auch ein Prinzip, dass sich immer wieder bestätigt. Ist wie mit den gebrandeten Routern.
***
Den Turmbau zu Babel nachstellen.
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Noch mehr Kaffee. Noch mehr Tabak. Noch mehr Sonne.
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2008-02-06
Geschafft!
Wieder ereilte mich die Erkenntnis: Ich brauche dringend ein Hobby, bei dem ich handwerklich tätig sein kann. Das ist einfach das Beste fürs seelische Wohlbefinden.
Ich befinde mich inmitten einer Horror-Woche. Bei laufendem Betrieb, sprich Arbeit und Uni, neues Zimmer streichen, altes Zimmer in Kartons verstauen, umziehen, auspacken und zwischendrin an der DSL-Versorgung zweier WGs mitorganisieren. Dass unser aller Lieblings-ISP-Hure aber auch nicht damit rechnet, dass mehr als 2 Leute gleichzeitig ins Netz wollen...bei einem ISDN-Anschluss mit 4 MSNs... Nun gut. Es gibt Dinge, die werde ich nie verstehen. Das gehört dazu.
Besagte Horror-Woche zählt momentan Tag 3 ihres Lebens. Von insgesamt 7. Ich stecke mitten im Stress. Und habe gute Laune. Ich weiß auch nicht so genau, was mein Gehirn da grade veranstaltet. Soll mir aber auch recht sein. Ich schieb's auf 2 Tage streichen. Immer eine erholsame Tätigkeit, denn mein kleines Köpfchen muss sich dabei nicht sonderlich anstrengen und hat genügend Zeit, alles mögliche zu verarbeiten. Und während mein Hirn also so vor sich hin verarbeitet, kommt das hier bei rum:
Das Zimmer war vorher übrigens komplett in gelb gekleidet. Nicht dass einer denkt, ich hätte 2 Tage an den Ralleystreifen gesessen.
OT: Und ich seh schon. Ich bin heute wieder eine Meisterin der Füllwörter. Kommt her, oh ihr meine Kleinen!
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An einem Abend im April.
Geht eigentlich irgendwer nicht zu diesem Portishead-Konzert? Also, außer mir.
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2008-02-05
Willkommensgruß
Am Sonntag ging ich in meine neue WG. Mein Vorgänger hatte tags zuvor das Feld geräumt. Zeit, den Schlüssel in Empfang zu nehmen und das Zimmer auszumessen. Und was erwartet mich, als ich das Licht anmache:
Ich glaube, ich werde mich wohlfühlen dort.
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2008-02-02
Tipp für den Umgang mit besonderen Menschen.
Wie kriegt man einen dezent karnevalshasserfüllten Menschen preußischer Provenienz auf eine Faschingsparty? Ganz einfach. Es nennt sich bad-taste-party und kommt ansonsten im Gewand einer simplen Privatparty daher.
Himmel, werden wir alle scheiße aussehen heute abend.
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Ein paar Gedanken zu Streik und seinen Auswirkungen.
"Einsehen, in der Wirklichkeit, daß sowieso alles anders kommt, als man es möchte und geplant hat." Miss Julie's Erfahrungen mit dem derzeitigen Streik der Verkehrbetriebsangestellten enden mit diesem Schlusswort. Und es fasst meine absurde Freude angesichts einer solchen Verkehrssituation in wenige treffende Worte.
Ob der Warnstreik an sich gerechtfertigt war/ist, wird von vielen hinterfragt und es hagelt Kritik von allen Seiten. Die BVG-Leitung zeigt sich unverständig, da das aktuelle Angebot im Kern keine Lohnerhöhung für alle Beschäftigten ist, sondern die seit 2005 neueingestellten Mitarbeiter betrifft, die durch den damals abgeschlossenen Tarifvertrag benachteiligt sind. Die alten Mitarbeiter bekommen einen Sicherungszuschlag, der damals einer Lohnerhöhung gleichkam. Die neuen bekommen den nicht. Nun sollen auch diese Mitarbeiter wieder gleichgestellt werden. Stellt sich die Frage, warum kein einheitlicher Vertrag für alle abgeschlossen wird. Der Fahrgastverband moniert demgegenüber die äußerst kurze Ankündigungszeit sowie die noch kurzfristigere Vorverlegung des Streikbeginns. Da kann sich ja keiner drauf vorbereiten. Mark Seibert bemerkt hierzu sehr treffend: "Aber Streiks müssen weh tun, sie müssen nerven, sie müssen Schaden anrichten, weil sie sonst nichts bewirken."
Das sind Gründe für meine Streiksympathie. Aber meine kindliche Freude steigt an die Oberfläche, weil jeder Einzelne von uns durch einen solchen Streik aus seinem Alltag gerissen wird. Das Selbstverständliche ist auf einmal nicht mehr da. Für einen kurzen Moment müssen wir vom Gewohnten abweichen und nach Alternativen suchen. Wir können uns bewusst machen, auf welchen Pfeilern unser Leben funktioniert - welche Technik und welche Dienstleistungen nutzen wir, sind wir uns dessen bewusst und bekommt dies die gebührende Wertschätzung. In einer solchen Situation kann mensch dann rummosern und meckern wie ein Rohrspatz und mit geschlossenen Augen abwarten, bis alles wieder so ist wie vorher. Aber das erhöht nur das Herzinfarktrisiko. Viel schöner finde ich es da, mit offenen Augen dem Positiven entgegen zu sehen. Die kleinen Dinge wahrnehmen, die sich einem dann auftun. Zum Beispiel Seminardiskussionen, die auf einmal lebhaft werden. Oder die Stadt zu Fuß ablaufen und dabei erzählt bekommen, wo mensch sonntags den Tatort in entspannter Runde schauen kann. Wären wir gestern mit der U-Bahn gefahren, wäre das Thema nicht aufgekommen. Weil diese entspannte Herangehensweise ans Leben aber immer wieder droht unterzugehen, freue ich mich auf Streikzeiten. Denn dann werden viele Menschen aus der Bahn ihres Alltags geworfen. Und das muss von Zeit zu Zeit einfach mal passieren.
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2008-02-01
Ich kann mir ja nicht helfen, aber immer wenn die ÖPNV-Bediensteten streiken, kommt mir die Ringbahn noch leerer vor als sonst. Die Ringbahn ist übrigens eine Linie der S-Bahn und teilt Berlin in die Innenstadt und den Stadtrand. Historische Bedeutung erlangte die Ringbahn zu Beginn dieses Jahres, als sie zur Demarkationslinie für dieselbetriebene Fahrzeuge wurde. Aber zurück zum leerer-Part. Als damals im November (Dezember?) die Lokführer und somit auch die S-Bahn-Fahrer pseudostreikten, waren die Bahnen so ca. zwischen 10 und 11 Uhr leerer als sonst, obwohl alle Welt wusste, dass die S-Bahnen fahren, nur halt seltener. Da sind dann wohl trotzdem viele mit der U-Bahn gefahren.
Jetzt aber, wo die U-Bahn ausfällt, und das auch noch komplett, ist die S-Bahn wieder genauso leer wie damals beim S-Bahn-Streik. Und jetzt frag ich mich: Wo sind die alle hin? Fahren um diese Uhrzeit nur Menschen mit der Bahn, die digital bohemieren oder analog prekarieren, ihren Tag frei einteilen und ergo auch einfach mal zu Hause bleiben können? Wo waren die ganzen Schüler, die heute ihre Zeugnisse bekommen haben? Und wieso waren die Straßen auch so leer? Haben sich etwa alle nur heute morgen kurz vor neun in die S-Bahn gewagt und sich von dem Schock immer noch nicht erholt?
Ich bin tatsache ein wenig ratlos. Und fahr jetzt erstmal nach Hause. Vielleicht habe ich dann weitere Erkenntnisse.
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